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In den Schulzimmern wird es wieder enger

Die Zunahme der Geburten macht sich allmählich in den Klassenzimmern bemerkbar: Nach einem zehnjährigen Rückgang wird ab 2014 wieder mit einem Anstieg der Schülerzahlen in der obligatorischen Schule gerechnet. An den Hochschulen zeichnet sich ein Ende des Booms ab.

Südostschweiz
18.09.14 - 12:56 Uhr

Neuenburg. – Gemäss den neuen Szenarien des Bundesamtes für Statistik (BFS) werden die Lernendenbestände in der gesamten obligatorischen Schule, die seit 2003 um 7 Prozent abgenommen haben, bis 2023 um 9 Prozent auf total 770'000 Schülerinnen und Schüler wachsen.

Auf der Primarstufe rechnet das BFS in dieser Periode mit einer Zunahme von 11 Prozent. Auf der Sekundarstufe I dürfte der Wiederanstieg erst 2017 einsetzen und bis 2023 rund 9 Prozent betragen.

Die Zahl der Kindergartenschüler hat sich bereits seit 2007 um 12 Prozent erhöht. Bis 2023 wird die Zahl der Buben und Mädchen in der Vorschule nach den Prognosen um weitere 10 Prozent zunehmen. Grund dafür ist neben der Geburtenzunahme die Harmonisierung des Eintrittsalters (HarmoS-Konkordat).

Grosse regionale Unterschiede

Die Schülerzahlen auf Primarstufe und Sekundarstufe I wachsen nicht überall im selben Ausmass, für einzelne Kantone (JU, UR, GR, AI, NW) sieht das BFS gar einen Rückgang voraus. Kräftige Steigerungsraten von 11 bis 13 Prozent werden hingegen für die Kantone Zürich, Waadt, Thurgau, Aargau und Luzern veranschlagt, für Basel-Stadt gar ein Plus von 21 Prozent.

Für die im letzten Jahrzehnt stark angewachsenen Bestände auf Sekundarstufe II (Berufslehre, Gymnasium) erwartet das BFS nur geringfügige Veränderungen. Gemäss Referenzszenario werden die Eintritte zunächst stabil bleiben, von 2016 bis 2018 leicht zurückgehen (-2%) und danach wieder zwischen 3 und 5 Prozent zunehmen.

Run auf Hochschulen gebremst

An den Hochschulen dürfte die Zahl der Studierenden gemäss BFS deutlich weniger stark ansteigen als bisher. Bis 2015 wird ein jährliches Plus von 2 Prozent vorausgesagt, ab diesem Zeitpunkt ein solches von etwa 1 Prozent. 2023 werden somit voraussichtlich 255'000 Personen studieren - 26'000 mehr als letztes Jahr.

Die markanteste Zunahme wird für die Pädagogischen Hochschulen (+24%) prognostiziert. An diesen Schulen wird denn auch die Zahl der Lehrkräfte stark anwachsen, laut BFS bis 2023 um gut einen Drittel. An den universitären Hochschulen könnte die Zahl der Professorinnen und Professoren um 12 Prozent zunehmen, an den Fachhochschulen um 14 Prozent. (sda)

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