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Clooneys Satellitenüberwachung zeigt Kriegsverbrechen im Sudan

Die von George Clooney initiierte Satellitenüberwachung für den Sudan hat nach Angaben des Hollywood-Stars Kriegsverbrechen dokumentiert. In der Krisenregion Abyei seien schwere Verstösse gegen die Genfer Konvention erfasst worden, von denen einige als Verbrechen gegen die Menschlichkeit eingestuft werden müssten, sagte Clooney.

Südostschweiz
29.05.11 - 18:01 Uhr

New York/Dschuba. – Der Schauspieler sprach am Sonntag von staatlich gelenkten Vertreibungen und «ethnischen Säuberungen» durch die Regierung des Nordens. «Wir haben unwiderlegbare Beweise für Khartums Kriegsverbrechen in Abyei», sagte Clooney.

«Wir haben dokumentiert, wie sudanesische Truppen plündernd und zerstörend durch die Stadt ziehen. Das ist Teil ihres Plans, die Unabhängigkeit des Südens zu torpedieren.»

«Wir haben nun unstrittige Beweise dafür, dass das Regime in Khartum in Abjei Kriegsverbrechen begeht. Wir können anhand von Bildern belegen, dass die sudanesischen Streitkräfte plündernd und brandschatzend durch Abjei ziehen», erklärte Clooney.

Clooney hatte Ende 2010 die UNO-Agentur UNOSAT, Google und Harvard-Experten dazu gebracht, den Sudan mit Satellitenbildern aus 500 Kilometern Höhe zu überwachen. Das daraus entstandene Projekt Satellite Sentinel Project (SSP) hat das Beweismaterial nach eigenen Angaben dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) und dem UNO-Sicherheitsrat zur Prüfung übergeben.

Nordsudanesische Truppen marschierten am 21. Mai in Abjei ein und brachten den Ort in ihre Gewalt. Zuvor hatten die Truppen aus dem Norden Luftangriffe auf die Grenzregion geflogen, südsudanesische Truppen griffen Soldaten aus dem Norden an. (sda)

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