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Bischof in Brasilien bemängelt Indio-Politik

Der brasilianische Bischof Erwin Kräutler hat sich kritisch über das Engagement der Regierung zum Schutz der Menschenrechte für die indigenen Völker Brasiliens geäussert. Die Situation dieser Völker habe sich in den letzten Jahren verschlechtert, besonders seit 2003.

Südostschweiz
20.04.14 - 02:13 Uhr

Brasília. – «Es fehlt das Interesse und der politische Wille, die indigene Frage als wichtig für die Verteidigung der Menschenrechte anzusehen», kritisierte der 74-jährige Geistliche und Alternative Nobelpreisträger am Samstag in einem Interview der amtlichen Nachrichtenagentur Agência Brasil.

Der gebürtige Österreicher ist seit 1981 Bischof und Prälat der Diözese Xingu im Amazonas-Staat Pará. Er kritisierte, dass sich die Regierung nur unzureichend für die Ausweisung von Territorien der Indios und deren gesundheitlichen Belange einsetze.

«In unserem aktuellen System, wird der Indio als Hindernis für den sogenannten Fortschritt angesehen, der nur aus dem Blickwinkel der Wirtschaftswachstumsrate verstanden wird», sagte Kräutler, der die Lage der indigenen Völker in Brasilien am 4. April in Rom auch mit Papst Franziskus erörtert hatte. (sda)

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