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Baselbieter SVP-Nationalrat Caspar Baader tritt zurück

Der Baselbieter SVP-Nationalrat Caspar Baader tritt zurück. Er habe am Mittwoch beim Ratspräsidenten seine Demission per Ende Juli eingereicht, teilte die Kantonalpartei mit. Für ihn rückt Christian Miesch nach - dieser war früher zwölf Jahre im Nationalrat gewesen.

Südostschweiz
23.07.14 - 18:21 Uhr

Liestal. – Baader ist seit sechzehn Jahren im Nationalrat, dessen Kommission für Wirtschaft und Abgaben er zeitweise präsidierte. Er war 1998 als Nachfolger des zurücktretenden Hans-Rudolf Nebiker in die Grosse Kammer gekommen.

Breiter bekannt wurde der als Hardliner geltende Offizier als Fraktionschef der SVP; diesen Posten hatte er rund zehn Jahre inne. In Baaders lange Amtszeit fallen auch turbulente Ereignisse wie die Abspaltung der BDP und die Abwahl seines Vertrauten Christoph Blocher als Bundesrat.

Selber war Baader auch mehrfach als möglicher Bundesrat im Gespräch gewesen: Zuletzt hatte ihn der SVP-Vizepräsident Christoph Blocher 2011 bei den Gesamterneuerungswahlen ins Spiel gebracht. Bei der Nachfolge von Moritz Leuenberger 2010 hatte Baader mit Verweis auf seinen Betrieb verzichtet. Bei der Nachfolge von Samuel Schmid hatte er 2008 nicht parteiintern gegen Blocher antreten wollen.

Kantonal wenig präsent

Verwehrt blieb Baader auch der Wechsel in die Kleine Kammer: Bei den letzten Wahlen 2011 hatte er versucht, Claude Janiak (SP) den Baselbieter Ständeratssitz abzujagen, war damit aber deutlich gescheitert. Im Heimatkanton war Baader weniger präsent; er war auch ohne Umweg über das Kantonsparlament in den Nationalrat gekommen.

Laut Partei will sich der heute 60-Jährige nun seinem Betrieb und seiner Familie widmen. Baader hat einen ETH-Abschluss als Agronom und eine Anwaltspraxis in Gelterkinden BL. Er sitzt ferner in diversen Verwaltungsräten, zumeist von KMU.

Baader gebe jetzt dem Beruf den Vorrang, sagte SVP-Kantonalpräsident Oskar Kämpfer auf Anfrage, weil nach einer weiteren Amtsperiode wohl kaum mehr Zeit bleibe, noch etwas zu bewegen. Baader - der persönlich nicht erreichbar war - werde daher auch «definitiv nicht» 2015 nochmals für den Ständerat kandidieren.

Der heute 66-Jährige Miesch war bereits zweimal in der grossen Kammer gewesen: 1991 bis 1995 für die FDP, die er im Zwist verliess, sowie 2003 bis 2011 für die SVP. Er musste seinen Sitz damals dem Parteikollegen Thomas de Courten abtreten, der mehr Stimmen machte. (sda)

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