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Aus für Rumantsch Grischun in Münstertaler Schulen

Die Bündner Talgemeinde Münstertal kehrt in der Volksschule wieder zum romanischen Idiom Vallader zurück. Die Einheitssprache Rumantsch Grischun wird fünf Jahre nach ihrer Einführung als Schulsprache wieder abgeschafft.

Südostschweiz
11.03.12 - 15:55 Uhr

Val Müstair. – Die entsprechende Volksinitiative wurde mit 597:317 Stimmen bei einer hohen Stimmbeteiligung von 76,8 Prozent deutlich angenommen. Münstertaler Anhänger des Rumantsch Grischun haben für diesen Fall erst letzte Woche den Gang bis vor das Bundesgericht angekündigt. Sie bestreiten das Recht von Gemeinden, ihre Schulsprache autonom vom Kanton wählen zu können.

Erklärtes Ziel des Kantons war es bis vor Kurzem, in allen romanischsprachigen Gemeinden die fünf Idiome durch die gemeinsame Standardsprache zu ersetzen, schreibt die Nachrichtenagentur sda. Der Wechsel sollte allerdings freiwillig erfolgen. Münstertal zählte bei der Einführung von Rumantsch Grischun als Alphabetisierungssprache in der Volksschule zu 35 Pioniergemeinden.

Erste Schulsprache

Mittlerweile gilt die flächendeckende Einführung des Rumantsch Grischun in der Volksschule als gescheitert. Von den 35 Pioniergemeinden ist bereits ein Drittel zu ihrem Idiom zurückgekehrt. Das Parlament gab dem Druck der Basis im Dezember 2012 nach und entschied, dass Lehrmittel wieder auch in den fünf romanischen Idiomen gedruckt werden können.

Rätoromanisch ist in zwei Fünfteln der 176 Bündner Gemeinden erste Schulsprache. Rund ein Dutzend Kommunen kennen es als Zweitsprache. (sda)

Zum Dossier «Hat Rätoromanisch noch eine Zukunft» gehts hier.

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