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Anti-Terror-Polizei nimmt in Sydney zwei Männer fest

Mehr als eine Woche nach der tödlichen Geiselnahme in Sydney haben Anti-Terror-Ermittler in der australischen Metropole zwei Männer festgenommen. Die Festnahmen seien Teil eines anhaltenden Einsatzes, teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit.

Südostschweiz
24.12.14 - 10:21 Uhr

Sydney. – Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, war ein 20-Jähriger im Besitz von Unterlagen zur Vorbereitung eines Anschlages. Darin seien potenzielle Regierungsziele aufgeführt gewesen. Ministerpräsident Tony Abbott sei aber nicht darunter gewesen, sagte der stellvertretende Chef der australischen Bundespolizei, Michael Phelan.

Den Angaben zufolge wird einem zweiten Verdächtigen im Alter von 21 Jahren ein Verstoss gegen eine sogenannte Kontrollverfügung vorgeworfen. Diese kann nach australischem Recht erlassen werden, wenn zum Beispiel ein Anschlag verhindert werden soll. So können mutmassliche Extremisten verpflichtet werden, sich regelmässig bei den Behörden zu melden oder einen Peilsender zu tragen.

Als Reaktion auf eine zunehmende Zahl australischer Staatsbürger, die sich dem Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und dem Irak anschlossen, hatte die Polizei bereits im September eine Reihe von Razzien in Sydney und Brisbane vorgenommen. Gleichzeitig wurde damals die Terror-Warnstufe angehoben.

Die australischen Ermittler haben nach eigenen Angaben eine Gruppe von 15 bis 20 Personen im Visier, die den IS mit Geld, Kämpfern und Anschlagsplanungen unterstützt.

Wachsamkeit über die Feiertage

Premierminister Tony Abbott rief am Dienstag zu erhöhter Wachsamkeit während der Weihnachtstage auf. Seit der Geiselnahme am Montag vergangener Woche hätten die Sicherheitsdienste in den Netzwerken von Extremisten ein «erhöhtes Mass an Kommunikation» beobachtet, sagte der Premierminister nach einem Treffen mit seinen Sicherheitsberatern.

Er fügte hinzu, «wir wissen nicht, wann und wie eine neue Attacke geschehen könnte, aber wir wissen, dass es Menschen mit der Absicht und der Fähigkeit gibt, weitere Anschläge zu verüben.»

Der Exiliraner Man Haron Monis hatte am Montag vergangener Woche in einem Café im Zentrum Sydneys 17 Menschen in seine Gewalt gebracht. Nach 16 Stunden stürmte die Polizei das Lokal. Zwei Geiseln und der Täter kamen ums Leben. (sda)

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