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32 Blauhelm-Soldaten von Golanhöhen gerettet

Nach der Entführung von 44 UNO-Soldaten auf den Golanhöhen haben sich in der Region am Samstag philippinische Blauhelme Gefechte mit syrischen Rebellen geliefert. Eine Eingreiftruppe konnte die Belagerung einer Stellung der UNO-Mission (UNDOF) brechen.

Südostschweiz
30.08.14 - 22:27 Uhr

New York. – 32 eingeschlossene Blauhelme wurden befreit. Die Soldaten von den Philippinen waren seit zwei Tagen an ihrem Standort eingekesselt und hatten sich gegen Angriffe der Rebellen der Al-Nusra-Front gewehrt. An einem anderen Standort, der ebenfalls von bewaffneten Extremisten angegriffen wurde, waren nach UNO-Angaben weiter Dutzende Blauhelmsoldaten eingekesselt.

Die beiden Stellungen liegen etwa vier Kilometer voneinander entfernt auf den Golanhöhen. Die philippinischen Soldaten wurden belagert, nachdem sie sich geweigert hatten, ihre Waffen niederzulegen.

Keine Kommunikation mit Geiseln

Die Blauhelme von den Fidschi-Inseln waren am Mittwoch auf der syrischen Seite der Golanhöhen gefangengenommen worden, als Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front das Gebiet stürmten.

Zwar bemüht sich die UNO um ihre Freilassung, doch seien die Gefangenen aus der von den Vereinten Nationen oder staatlichen Streitkräften erreichbaren Zone gebracht worden, sagte ein Militärsprecher der Fidschi-Inseln am Samstag. «Wir selbst haben keine Bestätigung und keine Kommunikation» mit den Geiseln, sagte Mosese Tikoitoga.

Rund 1200-UNDOF-Soldaten

Die Blauhelme von den Fidischi-Inseln und von den Philippinen gehören der UNO-Beobachtertruppe für Truppenentflechtung (UNDOF) an, die eine im Jahr 1974 zwischen Israel und Syrien geschlossene Waffenruhe überwacht.

Zur UNDOF-Mission gehören derzeit etwa 1200 Soldaten aus sechs Ländern - aus Indien, Irland, den Niederlanden und Nepal sowie von den Philippinen und den Fidschi-Inseln. Israel hatte im Jahr 1967 Teile der Golanhöhen besetzt und im Jahr 1981 annektiert, was international nicht anerkannt wird. Ein Teil blieb unter syrischer Kontrolle.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr philippinische Soldaten verschleppt und später von syrischen Rebellen freigelassen worden waren, hatte das Land ein Ende seiner Beteiligung am UNDOF-Einsatz erwogen. Erst vor wenigen Tagen wurde beschlossen, den Einsatz nach der geplanten Rückkehr der Soldaten im Oktober nicht zu verlängern. Nun ist ein früherer Abzug im Gespräch. (sda)

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