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Oxfam vor Geberkonferenz: Jemen braucht mehr Nothilfe statt Waffen

Vor der Geberkonferenz für das Bürgerkriegsland Jemen ruft die Entwicklungsorganisation Oxfam Regierungen zu deutlich mehr Spenden auf. Mehr als sieben Millionen Menschen seien akut von Hunger bedroht, teilte Oxfam am Sonntag mit.

Agentur
sda
24.04.17 - 06:17 Uhr
Politik
Huthi-Kämpfer mit ihren Waffen im Jemen: Die Hilfsorganisation Oxfam fordert die Staatengemeinschaft auf, den Konflikt nicht mit Waffenlieferungen zu befeuern. (Archivbild)
Huthi-Kämpfer mit ihren Waffen im Jemen: Die Hilfsorganisation Oxfam fordert die Staatengemeinschaft auf, den Konflikt nicht mit Waffenlieferungen zu befeuern. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/HANI MOHAMMED

«Der Jemen ist Schauplatz der weltweit grössten humanitären Krise, doch die internationale Hilfe für die notleidende Bevölkerung läuft nur schleppend.» Fast 19 Millionen der 27 Millionen Einwohner des armen Lands auf der Arabischen Halbinsel sind von Nothilfe abhängig.

Zur Geberkonferenz in Genf wird am Dienstag auch UNO-Generalsekretär António Guterres erwartet. Oxfam kritisierte, dass zahlreiche teilnehmende Staaten Rüstungsgüter in die Region liefern. «Jemen braucht mehr Nothilfe, nicht mehr Waffen», sagte Robert Lindner von Oxfam Deutschland.

Der Jemen ist etwa eineinhalb mal so gross wie Deutschland und leidet seit Jahrzehnten unter Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Schiitische Rebellen, die Huthis, nutzten die desolate Lage 2015 für einen Aufstand gegen die sunnitische Regierung.

Schon über 7500 Tote

Saudi-Arabien steht hinter der Regierung und fliegt Angriffe auf Huthi-Stellungen. Die USA unterstützen die saudiarabische Militärkoalition. Oxfam verlangte Druck auf die Regierungen, die für die Gewalt verantwortlich seien.

Mehr als 7500 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Vereinten Nationen hatten zu Spenden in Höhe von 2,1 Milliarden Dollar aufgerufen. Bis Freitag waren davon nach der Statistik des UNO-Nothilfebüros (OCHA) erst 15,2 Prozent zusammengekommen.

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