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Doppelmord ist noch nicht gesühnt

Das Urteil gegen den Doppelmörder von Brusio hätte dieser Tage in Rom bestätigt werden sollen. Doch nun wurde die Verhandlung verschoben.

Südostschweiz
10.04.17 - 07:34 Uhr
Politik
Die Verhandlungen zur Bestätigung des Urteils gegen den Doppelmörder von Brusio wurde verschoben. SYMBOLBILD
Die Verhandlungen zur Bestätigung des Urteils gegen den Doppelmörder von Brusio wurde verschoben. SYMBOLBILD

Sieben Jahre nach dem Mord an Gianpiero Ferrari und Gabriella Plozza in Brusio kann noch immer kein Schlussstrich gezogen werden.

 

Die beiden mutmasslichen Täter sind zwar verurteilt. Der mutmassliche Mörder des Ehepaars, ein 35-jähriger Moldawier, fasste letztes Jahr eine lebenslange Freiheitsstrafe. Und sein mutmasslicher Auftraggeber, ein 47-jähriger Treuhänder aus dem Veltlin, erhielt eine Haftstrafe von 23 Jahren.

 

Rekurs eingereicht

 

Laut der Regionalzeitung «La Provincia di Sondrio» legten beide gegen das Urteil aber Berufung ein. Sie argumentierten: Da der Doppelmord in der Schweiz stattgefunden hatte, hätte dieser auch in der Schweiz beurteilt werden müssen. Doch das Gericht in Sondrio entschied genau das Gegenteil. Auch wenn das Verbrechen in der Schweiz ausgeführt worden sei, sei dieses aber offensichtlich vollständig in Italien geplant worden.

 

Zudem argumentierten die beiden mutmasslichen Täter: Das Verbrechen sei falsch interpretiert worden. Es habe sich nicht um einen geplanten, kaltblütigen Mord gehandelt. Der Moldawier hätte das Ehepaar nur erpressen und nicht töten sollen. Die Situation sei in der Folge ausgeartet.

 

…Urteil verschoben

 

Aus diesen beiden Gründen musste eine weitere, dritte Gerichtsverhandlung stattfinden. Diesmal aber nicht in Sondrio oder Mailand, sondern im Gerichtshof in Rom. Am letzten Mittwoch hätten dort die Strafen gegen die beiden Täter bestätigen werden  sollen. Da aber der Anwalt des mutmasslichen Auftraggebers mit einem anderen Fall beschäftigt war, wurde das Urteil nun auf den 18. Juli verschoben. (den)

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