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Anlauf zum zweiten Anlauf

In wenigen Wochen stimmen die Gemeinden Brigels, Waltensburg und Andiast erneut über eine Gemeindefusion ab. Zuletzt war eine solche im Jahr 2012 gescheitert.

Südostschweiz
26.03.17 - 08:00 Uhr
Politik
Brigels wäre Teil der neuen Fusionsgemeinde. Bild Yanik Bürkli
Brigels wäre Teil der neuen Fusionsgemeinde. Bild Yanik Bürkli

von Denise Alig

Das Ringen um eine nachhaltige Zukunftslösung für die Sursilvaner Gemeinden Brigels, Waltensburg und Andiast geht weiter. Inzwischen hat das Projektteam die Vorarbeiten für eine neue Fusionsabstimmung so weit vorangetrieben, dass die Bevölkerung am kommenden Freitag, 31. März, 20.15 Uhr, in der Mehrzweckhalle Danis über das Projekt informiert werden kann. 

Numerische Einigkeit

Das aus Vertretern der drei Gemeinden zusammengesetzte Projektteam hat sich in den letzten Monaten von Grund auf mit dem neuen Fusionsprojekt befasst. Ausgangspunkt der Arbeiten waren die Konsultativabstimmungen vom letzten Juni.

Damals hatte sich die Gemeinde Andiast mit 65:15 Stimmen für Fusionsverhandlungen mit Brigels ausgesprochen. Weit weniger deutlich präsentierte sich die Lage in Waltensburg. Dort sprachen sich im Rahmen der entscheidenden Schlussabstimmung 105 Stimmberechtigte für einen Zusammenschluss mit Brigels aus, 104 Stimmberechtigte favorisierten Fusionsgespräche mit Ilanz/Glion. Wenn auch knapp – immerhin – es herrschte Einigkeit: Es soll mit Brigels weitergehen, jener Gemeinde, mit der man auch im Tourismus eng zusammenarbeitet.

Knackpunkt Verbindungsstrasse

Bei seiner Arbeit hat das Projektteam laut einem Bericht der romanischen Nachrichtenagentur ANR im Übrigen die den Gemeinden vor fünf Jahren vorgelegte Variante nochmals sehr kritisch unter die Lupe genommen. 2012 hatte Andiast einer Fusion klar zugestimmt. Die Bevölkerung von Waltensburg hingegen lehnte einen Gemeindezusammenschluss ab. Mittlerweile wurde die damalige Vorlage wo nötig aktualisiert oder abgeändert, sei es in den Bereichen Schule, Finanzen, Gemeindewappen oder der Verbindungsstrasse. 

Wir wollen aus erster Hand informieren.

Sievi Sgier, Gemeindepräsident von Andiast

Letztere war es, die zum Waltensburger Nein von 2012 geführt hatte. Dort hat man Angst, die neue Verbindungsstrasse führe zu mehr Verkehr im Dorf. Eine Angst, die fünf Jahre danach nicht einfach verschwunden sein dürfte.

Zu den Einzelheiten der neuen Vorlage will sich zum jetzigen Zeitpunkt noch keiner der Verantwortlichen äussern. Das gilt für die Gemeindepräsidenten Guido Dietrich (Waltensburg) und Sievi Sgier (Andiast), ebenso wie für Coach Ursin Fetz, Leiter des Zentrums für Verwaltungsmanagement an der HTW Chur. Sie wollen nicht, dass die Bevölkerung vorgängig aus der Zeitung erfährt, was am 31. März offiziell präsentiert wird. «Wir wollen aus erster Hand informieren», sagte Sgier gestern stellvertretend für die Projektverantwortlichen.

Abstimmungen im Juni

Die Abstimmungstermine für die neue Vorlage stehen schon fest. So stimmen Andiast und Waltensburg am 24. Juni an Gemeindeversammlungen über das Fusionsprojekt ab. Einen Tag danach, am Sonntag, 25. Juni, befinden die Brigelserinnen und Brigelser an der Urne über die Vorlage. 

Bemerkenswert ist, dass in Brigels noch nie über eine Fusion mit Andiast und Waltensburg abgestimmt wurde. Damit wird man in diesem Sommer erstmals erfahren, was die Meinung der grössten der drei Gemeinden ist. Brigels zählt zurzeit 1300 Einwohner, Waltensburg 340 und Andiast 200.

Stimmen alle Gemeinden der Fusion zu, könnte diese schon Anfang 2018 in Kraft treten.

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