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Gekonnt hätten alle, gewollt hat keiner

Die Meldefrist für SP-Regierungskandidaten ist abgelaufen. Damit ist klar, auf welche Kandidaten
sich das Vorwahlverfahren der Sozialdemokraten konzentriert.

Südostschweiz
23.03.17 - 05:00 Uhr
Politik

von Olivier Berger

Sollte die SP Graubünden ihren Sitz in der Kantonsregierung im Juni des kommenden Jahres verteidigen, heisst ihr neues Exekutivmitglied entweder Peter Peyer oder Andreas Thöny. Die beiden Wunschkandidaten der Parteispitze (Ausgabe vom 25.  Februar) kommen ganz offensichtlich auch bei der Basis und dem Rest der Bündner Bevölkerung an. «Bis zum Ablauf der Meldefrist für Kandidaturen sind keine weiteren Bewerbungen eingegangen», bestätigte SP-Parteisekretär Lu-kas Horrer gestern auf Anfrage.

Interesse bei der Konkurrenz

Bis Montag hätten allfällige weitere Kandidaturen neben jener von Thöny und Peyer angemeldet werden müssen. «Rein theoretisch» sei es zwar denkbar, dass am Parteitag der SP Graubünden vom Samstag noch Nachnennungen erfolgen, erklärte Horrer. Die Parteileitung werde auch nach solchen fragen. «In der Realität dürfte es aber so sein, dass es bei den beiden Kandidaten der Parteileitung bleibt.»
Welchen der beiden Bewerber die Partei letztlich ins Rennen schickt, entscheidet sich in einem für die Schweiz bisher einmaligen Vorwahlverfahren. Noch bis Ende Mai kann sich jedermann auf der Internetseite der SP Graubünden anmelden und später mitwählen. Bisher haben sich laut Horrer rund 100 Personen registriert. «Für uns erfreulich ist, dass es mehrheitlich Personen sind, die nicht SP-Mitglieder sind oder die sogar anderen Parteien angehören.» In den kommenden Wochen will die SP laut Horrer noch die Werbetrommel für ihre Vorwahlen rühren. Wer sich registriert hat, erhält Anfang Juni das Wahlmaterial und kann sich für einen der beiden Kandidaten entscheiden.

Am Wahltag herrscht Klarheit

Ob Peyer oder Thöny das Vorwahl-rennen für sich entschieden hat, wird die SP am Sonntag, 25.  Juni, bekannt geben. Dem offiziellen SP-Kandidaten bleibt dann fast ein ganzes Jahr, um die Bündner Wählerschaft von sich zu überzeugen. Die SP steht bei den Wahlen 2018 insofern unter Zugzwang, als sie den Sitz ihres vorzeitig abtretenden Regierungsrats Martin Jäger verteidigen muss.

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