SVP-Kandidat Güntzel scheitert im Kantonsrat - Stefan Zürn gewählt

Es hatte am Montagnachmittag zu Beginn der Wahlgänge für das Verwaltungsgericht im Rat keine längeren Diskussionen gegeben: Dass die Kandidatur von SVP-Kantonsrat Karl Güntzel im Vorfeld Kritik ausgelöst hatte, schien kaum ein Thema.

Die FDP reichte einen Antrag auf Verschiebung der Wahl ein und stellte dabei klar, dass es in der Fraktion Vorbehalte gegen den 66-jährigen Juristen gebe. Doch dann äusserte sich der Sprecher der CVP-GLP-Fraktion gegen eine Verschiebung. Der Antrag blieb chancenlos. Die SVP stellte sich mit einem Votum hinter ihren offiziellen Kandidaten, Karl Güntzel werde von der Fraktion einstimmig unterstützt.

Stefan Zürn als Gegenkandidat

Deshalb war es dann eine kleine Überraschung, als Güntzel im ersten Wahlgang von Stefan Zürn, Richter in der Verwaltungsrekurskommission und ebenfalls SVP-Mitglied, übertrumpft wurde. Zürn hatte sich intern bei der SVP ebenfalls als hauptamtlicher Richter des Verwaltungsgerichts beworben, war dort aber unterlegen.

Güntzel erhielt 46, Zürn 57 Stimmen. Beide lagen unter dem absoluten Mehr. Mit diesem Resultat wurde deutlich, dass Güntzel bei den Fraktionen von CVP-GLP, FDP und SP-Grünen auf wenig Unterstützung zählen konnte: Die SVP verfügt im Kantonsrat als grösste Fraktion über 40 Sitze.

Ein ähnliches Bild zeigte sich im zweiten Wahlgang: Zürn lag mit 56 Stimmen erneut vor Güntzel, der nun 50 Stimmen schaffte. Damit musste am Dienstag der dritte Wahlgang entscheiden. Er brachte ein klares Ergebnis: Der Kantonsrat wählte Stefan Zürn mit 70 Stimmen zum hauptamtlichen Richter ins Verwaltungsgericht. Karl Güntzel erhielt 47 Stimmen.