Val Müstair: Die Meinungen sind gemacht
Am 12. Februar stimmt die Bevölkerung der Val Müstair über das Referendum zum Projekt La Sassa ab. Das Projekt ist umstritten. Zwei Lager haben sich geformt: die Skeptiker gegen die Optimisten.
Am 12. Februar stimmt die Bevölkerung der Val Müstair über das Referendum zum Projekt La Sassa ab. Das Projekt ist umstritten. Zwei Lager haben sich geformt: die Skeptiker gegen die Optimisten.
Wie sehr das Projekt La Sassa die Val Müstair bewegt, hat sich an der Podiumsdiskussion vom Freitagabend gezeigt. Mit mehr als 250 Personen war die Turnhalle in Sta. Maria proppenvoll. Es ging um das Projekt eines Feriendorfs in Tschierv, dem Bau der Gondelbahn auf Alp da Munt und die Erweiterung der Beschneiung vom Talboden zum Skigebiet Minschuns.
Einer, der mit Überzeugung hinter dem Projekt steht, ist der ehemalige Grossrat und Bauunternehmer Georg Falett aus Müstair. Seiner Meinung nach ist das Projekt La Sassa eine grosse Chance, wie er auch gegenüber «Radio Südostschweiz» betonte. «Wir haben uns zusammengerafft, um die Fusion im Tal zu realisieren und wir haben gleichzeitig auf die grosse Karte Biosfera gesetzt. Wir wollten also bekannt und interessant werden, vielleicht auch für den einen oder anderen Investor», erläuterte er. Mit Domenig Immobilien AG aus Chur sei nun ein vielversprechender Investor vorhanden, der ein neues Kundensegment ins Tal bringen könnte. Als Folge des Projekts La Sassa erhofft sich der Unternehmer mehr Schwung fürs Tal. Die aktuelle Situation sehe nämlich alles andere als rosig aus, denn die Übernachtungszahlen sind seit Jahren rückläufig. Das Skigebiet Minschuns konnte wegen Schneemangels erst am vergangenen Wochenende teilweise geöffnet werden.
Eine Nummer zu gross
Dennoch ist das Projekt umstritten, vor allem wegen der noch unklaren finanziellen Folgen für die Gemeinde Val Müstair. Der Unternehmer Fadri Cazin gehört zu den Skeptikern. «Man hat einen Investitions- und Finanzierungsplan, aber ich sehe nirgends einen Businessplan», erklärte er gegenüber «Radio Südostschweiz». Seiner Meinung nach ist das Projekt eine Nummer zu gross für die Val Müstair. Doch welche Alternative hätte die Val Müstair? «Es geht nicht darum, nichts zu machen, sondern darüber nachzudenken, welche anderen Alternativen es gäbe», meinte Cazin. In einem Flyer, der am vergangenen Freitag an alle Haushalte verteilt wurde, fordert das Referendumskomitee eine «Denkpause». Gemäss den Gegner werden die Risiken verschwiegen, es fehle an Transparenz. Laut Cazin sind die Meinungen im Tal dennoch schon gemacht. Er rechnet damit, dass das Referendum abgelehnt wird. Enttäuscht wäre er deswegen nicht. «Die Münstertaler müssen danach einfach die Konsequenzen tragen», sagte Cazin. (fh)
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