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Der Bünd­ner Olym­pia­fi­nal wird in Chur ent­schie­den

In zwei Wo­chen ent­schei­det das Bünd­ner Stimm­volk über Olym­pia. Ein Blick in die Ver­gan­gen­heit zeigt: Ob ei­ne Kan­di­da­tur aus­ge­ar­bei­tet wird, ent­schei­det die Stimm­be­tei­li­gung – und die Stadt Chur.

Südostschweiz
28.01.17 - 10:01 Uhr
Politik
Die Abstimmung steht vor der Tür. Bild Theo Gstoehl
Die Abstimmung steht vor der Tür. Bild Theo Gstoehl

von Olivier Berger

Es war ein Abstimmungs-menü für jeden Geschmack: Als die Bündner Bevölkerung am 3. März 2013 letztmals über Olympia abstimmte, standen gleich mehrere emotionale Urnengänge an. Kantonal ging es um die Proporzinitiative; national standen die Abzockerinitiative, das Raumplanungsgesetz und Familienpolitik auf dem Programm. 
Das alles sorgte für eine hohe Stimmbeteiligung von 59,14 Prozent. Zum Vergleich: Die Regierungsratswahlen 2014 lockten trotz spannender Ausgangslage gerade einmal 43,10 Prozent an die Urne. Am Ende scheiterten die Olympiapläne mit 52,7 Prozent Nein-Stimmen einigermassen knapp.

Chancenlos im Südosten

Die geografischen Verhältnisse im März 2013 waren einigermassen klar. Während die südöstliche Hälfte des Kantons Olympia – mit Ausnahme des Kreises Brusio – geschlossen zustimmte, sagte der Nordosten ebenso klar Nein (hier scherte nur der Kreis Ruis aus). Der Grund dürfte damals gewesen sein, dass sich das Olympiaprojekt für die Spiele im Winter 2022 auf die Regionen Oberengadin und Davos-Klosters beschränkte.

Aus den Resultaten aus dem März 2013 Tendenzen für die Abstimmung vom 12. Februar abzuleiten, ist heikel. So gut wie sicher allerdings dürfte sein, dass die geschlossene Ablehnung in der Surselva bröckeln wird: Mit Flims und Laax sind zwei Orte in der Region in das Konzept eingebunden. In diesem Punkt haben die Promotoren des neuen Projekts ihre Lehren aus der Abstimmungsniederlage von 2013 gezogen und die neuerliche Kandidatur Graubündens deutlich dezentraler geplant.

Chur und Medaillen

Die Rechnung ist einfach: Stimmen Chur und die umliegenden Gemeinden der Ausarbeitung einer Olympiakandidatur zu, ist das Geschäft unter Dach und Fach. Sollte im Rheintal ein Nein resultieren, müssen die Befürworter bangen. Je nachdem, wie deutlich die Ablehnung ist, wäre selbst ein klar befürwortender Rest des Kantons wohl chancenlos. 

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