×

Offene Fragen beim Flughafen Samedan

Der Kreisrat Oberengadin möchte grundsätzlich in die Zukunft des Flughafens Samedan investieren, allerdings erst wenn alle hängigen Fragen beantwortet sind.

Südostschweiz
15.12.16 - 18:14 Uhr
Politik

Der Regionalflughafen Samedan soll «eine sichere, nachhaltige, langfristig stabile und bedarfsgerechte Anbindung des Oberengadins an den Flugverkehr sicherstellen». Er soll «die Ansprüche der Region als Tourismusregion befriedigen» und «den Betrieb des Segelflugzentrums gewährleisten». Und schliesslich soll er «eine moderne Basis für die Helikoptertransportflüge gewährleisten». Diese Entwicklungsgrundsätze verfolgt die Infrastrukturunternehmung Infra, wie der Geschäftsstellenleiter Daniel Peter an der Kreisratssitzung am Donnerstag erläuterte. 

Auflagen vom Bund zwingen die Infra, eine Modernisierung des Betriebs vorzunehmen und dazu braucht es auch einen Verpflichtungskredit von 8,5 Millionen Franken vonseiten der Kreisgemeinden. «Es wäre wichtig, dass dieser Entwicklungsschritt, der dringend notwendig ist, vom ganzen Oberengadin mitgetragen wird», meinte Kreispräsident Gian Duri Ratti vor der Diskussion.

Zurück an den Absender

In der Kreisratssitzung gab es zwar keine grundsätzlichen Einwände zum Verpflichtungskredit, aber es kamen Verständnisfragen, Fragen zur Haftung und Forderungen nach präziseren Ausführungen in der Botschaft auf. Deswegen beantragte Christian Meuli, Gemeindepräsident von Sils, dass das Geschäft zurückgenommen werde, bis alle Detailfragen geklärt seien. Es werde nicht das Haar in der  Suppe gesucht, «da liegt eine ganze Perücke drin», meinte er.

Mehrere Kreisräte schlossen sich dieser Meinung an. Schliesslich entschied Ratti, die Botschaft zurückzuziehen und zu überarbeiten. Somit findet die Abstimmung über den Verpflichtungskredit nicht wie geplant am 12. Februar 2017 statt. In der zweiten Januarhälfte soll es eine nächste Kreisratssitzung geben.

Ratti, der auch Präsident der Infra ist, zeigte sich enttäuscht von den Politikern. «Für mich ist das ein Abbild der Region», meinte er. Das Oberengadin sei einfach nicht imstande, als ganze Region klar hinter etwas zu stehen. (fh)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR