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SP wehrt sich gegen Poststellenschliessungen

Die SP beauftragt die Bündner Regierung, sich gegen Poststellenschliessungen zur Wehr zu setzen. Die Post bekundet laut einem Auftrag von Andreas Thöny zunehmend Schwierigkeiten, Schliessungen durchzusetzen.

Südostschweiz
08.12.16 - 12:55 Uhr
Politik

Laut einem in der Dezembersession von Andreas Thöny (Landquart) eingereichten und von 52 Grossräten unterzeichneten Auftrag fordert Thöny von der Regierung, dass sie sich gegen Poststellenschliessungen zur Wehr setzt, wenn sie zu einem Abbau des Service public in den Gemeinden führen.

Agenturlösungen seien kein gleichwertiger Ersatz für eine klassische Poststelle, so Thöny. Der Abbau komme einer Reduktion des Service public gleich. So können in Agenturen beispielsweise keine Nachnahmengeschäfte und Barauszahlungen über 500 Franken getätigt werden oder das «Münzwechseln» sei meist nicht möglich. Damit würden Gemeinden und Quartiere ohne Poststelle benachteiligt, ist Thöny überzeugt.

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In Graubünden gab es vor gut zehn Jahren noch 151 Poststellen. Nach zahlreichen Schliessungen waren es im ersten Quartal dieses Jahres noch 59. Für 116 Gemeinden. Demgegenüber ist aber die Anzahl Postagenturen und Hausservice stark angestiegen: Gab es in Graubünden vor zehn Jahren noch 32 Postagenturen, sind es heute 72 Stück. Und die Anzahl Gemeinden, in denen ein Hausservice angeboten wird, stieg in derselben Zeitspanne von 93 auf 135.

Laut dem Auftrag soll die Regierung zudem prüfen, wie Gemeinden frühzeitig in den Prozess eingebunden werden können, um nicht vor vollendete Tatsachen von Poststellenschliessungen gestellt zu werden. Die Post bekundet laut dem Auftrag zunehmend Schwierigkeiten, Schliessungen durchzusetzen. Der Widerstand in der Bevölkerung und in den Gemeinden werde grösser, heisst es. (so)

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