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Schweizer Schüler bleiben Spitze - Bündner testen selbst

Die 15-jährigen Schüler belegen in Mathematik weiterhin den Spitzenplatz in Europa. Auch in den Naturwissenschaften liegen sie über dem Durchschnitt. Beim Lesen reichte es nur für einen Mittelfeld-Platz. Der Bündner Bildungsdirektor ist stolz.

Südostschweiz
06.12.16 - 14:11 Uhr
Politik

Die Naturwissenschaften standen im Zentrum der Pisa-Studie 2015. Der Mittelwert der Schweiz sei dabei vergleichbar mit demjenigen von Deutschland, teilte die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren mit. Die anderen Nachbarländer Österreich, Italien und Frankreich lägen «signifikant» darunter.

Der Bündner Bildungsdirektor Marin Jäger ist über die Resultate der Studie nicht überrascht. «Wir kennen die heute publik gewordenen Resultate seit einigen Wochen», so Jäger. Dass die schulischen Grundkenntnisse in Mathematik, Fremd- und Muttersprache gut seien, habe mit einer selbst erarbeiteten Kompetenz zu tun, so Jäger weiter.

Weniger Bücher, mehr Computer

Beim Lesen erreichte die Schweiz nur einen Platz im Mittelfeld, zusammen mit Österreich, Italien und Frankreich. Deutschland habe dabei viel besser abgeschnitten, hiess es. «Da die Fragen in diesem Jahr erstmals am Computer gelöst wurden, werfen die Daten allerdings Fragen bezüglich der Vergleichbarkeit auf», sagte Jäger.

Als mögliche Erklärung vermutet er nicht in erster Linie ein veränderter Schulunterricht. «Das Freizeitverhalten unserer Jugend hat sich mehr weg vom Buch und vor die Bildschirme verschoben», glaubt Jäger. Dennoch ist der Bündner Bildungsdirektor stolz auf die Resultate. Das sei wohl jeder Bildungsverantwortliche in der Schweiz.

Spezifische Bündner Zahlen gibt es nicht. Noch nicht, wie Jäger auf Anfrage sagte: «Wir haben selbst Tests durchgeführt. Deren Resultate sind derzeit auf dem Weg zu uns.»

Grösster Test

Das Programm for International Student Assessment (Pisa) ist der grösste internationale Schüler-Leistungstest. Die Studie wird alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt. Dabei werden die Kenntnisse von 15- bis 16-jährigen Schülern in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften getestet.

In der aktuellsten Ausgabe 2015 haben mehr als eine halbe Million Schüler aus 72 Ländern und Regionen teilgenommen. Die Tests wurden dabei erstmals vollständig am Computer durchgeführt. (sda/phw)

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