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Disentis sagt Ja - Tujetsch noch unklar

Disentis sagt deutlich Ja zur Zukunft des Wintersports. Die Skigebietsverbindung mit Sedrun und eine 
Beschneiungsanlage nähern sich ihrer Umsetzung. Doch die Projekte sind noch nicht am Ziel. Der Gemeindepräsident von Tujetsch, Beat Roeschlin, nimmt Stellung.

Südostschweiz
28.11.16 - 10:43 Uhr
Politik

Das Verdikt ist klar: Satte 68 Prozent der Disentiser Stimmbevölkerung haben für die geplante Skigebietsverbindung Disentis-Sedrun gestimmt. Konkret ging es bei der Vorlage um die Frage, ob die Gemeinde der Bergbahnen Disentis AG ein Darlehen in Höhe von 2,5 Millionen Franken zusprechen soll. Zudem ist eine Bürgschaft der Gemeinde für den Kredit des Bundes in Höhe von ebenfalls 2,5 Millionen Franken nötig, um die geplante Verbindung Disentis-Sedrun umsetzen zu können.

Beide Beiträge wurden nun vom Volk gesprochen. Als drittes Element der Vorlage hat Disentis zwei Millionen Franken für die auf der Disentiser Seite geplante Beschneiungsanlage gutgeheissen. Ganze 78,7 Prozent der Stimmbürger gingen an die Urne.

Damit kommen die Bergbahnen von Disentis ihrem Ziel ein Stück näher. Durch die Skigebietsverbindung Sedrun-Cungieri-Parlet würde Disentis Anschluss an die Skiregion Andermatt-Sedrun erhalten. Die Beschneiung sichert dem Skigebiet Disentis zudem den Saisonstart.

Disentis ist erst die halbe Miete

Marcus Weber, Verwaltungsratspräsident der Bergbahnen Disentis AG, zeigt sich erleichtert: «Die grosse Unterstützung an der Urne gibt uns Rückhalt für unsere Projekte.» Wie die Betreiber in einer Medienmitteilung schreiben, erlaubt das Abstimmungsergebnis, «die Projekte nun zeitnah umzusetzen».

Doch mit Disentis ist erst eine von zwei Hürden genommen. Tujetsch hat über das Vorhaben noch nicht befunden. Dort muss der Gemeindevorstand erst noch eine Botschaft zur Mitfinanzierung der Skigebietsverbindung zuhanden des Parlaments vorlegen, bevor die Bevölkerung darüber abstimmen kann. Eigentlich hätte dies gleichzeitig mit Disentis der Fall sein sollen. Doch der Plan ist ins Stocken geraten, da zurzeit darüber diskutiert wird, inwiefern der geplante Ausstieg in Cungieri behindertengerecht gebaut werden soll. Ohne ein Ja aus Tujetsch gibts kein grünes Licht für die Skigebietsverbindung.

Roeschlin zurückhaltend

Im Interview mit Radio Südostschweiz begrüsst der Tujetscher Gemeindepräsident Beat Roeschlin den Entscheid der Disentiser. Für Tujetsch müssten jedoch noch einige Bedingungen gegeben sein. So brauche es für die Verbindung diverse Zonenanpassungen. Bevor diese nicht geklärt seine, wolle man mit der Vorlage nicht vors Volk. Wann die Tujetscher über die Verbindung abstimmen können, sei noch unklar. Er sei mit Daten vorsichtig geworden, meist würden solche Prozesse doch länger dauern, als geplant, so Roeschlin weiter.

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