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Wirtschaftsvertreter für Atomausstieg

Für ein Ja zur Atomausstiegsinitiative der Grünen machen sich auch Vertreter der Wirtschaft und bürgerlicher Parteien stark. Sie stellen sich damit gegen die grossen Wirtschaftsverbände. Beide Seiten argumentieren mit der Versorgungssicherheit.

Südostschweiz
21.10.16 - 10:04 Uhr
Politik

Aus Sicht der Gegner würde die Annahme der Initiative die sichere Stromversorgung gefährden. Die Befürworter sehen das anders: Die Initiative verhelfe der Schweiz zu einer sicheren, bezahlbaren und unabhängigen Versorgung, sagten sie am Freitag vor den Medien in Bern.

Verlässliche Rahmenbedingungen seien wichtig. Nur die Gewissheit über einen geordneten Ausstiegsplan schaffe genügend Planungs- und Investitionssicherheit. Die Wirtschaft müsse wissen, in welche Sektoren sie investieren könne.

Möglich dank Wasserkraft

Wird die Initiative angenommen, müssen Beznau I und II sowie Mühleberg bereits 2017 abgeschaltet werden. Gösgen ginge 2024 vom Netz, Leibstadt 2029. Dank der Wasserkraft wäre die Versorgungssicherheit auch unmittelbar nach Abschaltung der drei ersten AKW gewährleistet, sagen die Befürworter unter Berufung auf die Netzgesellschaft Swissgrid.

Die Schweizer Wasserkraft, die heute unter dem Überangebot auf dem europäischen Strommarkt leide, würde gestärkt. Das zeigten die aktuell höheren Strompreise im Zusammenhang mit den Atomkraftwerken in Frankreich und in der Schweiz, die sich in Revision befänden oder wegen Sicherheitsmängeln nicht produzieren dürften.

Stromeffizienz steigern

Mittelfristig setzen die Befürworter auf mehr Stromeffizienz und den Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit dem Ausstiegsplan bis 2029 habe die Schweiz genügend Zeit, die Effizienz zu steigern und Energie aus erneuerbarer Quelle in der Schweiz bereitzustellen. argumentieren sie.

Gelinge das nicht vollständig, könnten die Schweizer Energieversorger wie bereits heute in erneuerbare Energien im Ausland investieren und Strom importieren. Das Wirtschaftskomitee zeigt sich auch überzeugt, dass bei einem Ja zur Initiative am 27. November neue Arbeitsplätze entstehen würden.

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