×

Jöhl «macht sich Gedanken zu einer Kandidatur» in Amden

Nach Rainer Carspecken hat auch Florian Thoma seine Kandidatur für das Gemeindepräsidium in Amden zurückgezogen. Markus Vogt ist allein auf weiter Flur. Ob die SVP einen neuen Kandidaten stellt, ist noch offen. Gemeinderat Toni Jöhl wäre eine Option.

Südostschweiz
30.09.16 - 15:22 Uhr
Politik

Überraschend zieht der Ammler Florian Thoma (SVP) seine Kandidatur für das Ammler Gemeindepräsidentenamt zurück. Nun steht nur noch der Bündner Markus Vogt (BDP) im Rennen. Er wurde von der CVP Amden portiert – die SVP steht aktuell ohne Kandidat da. Viel Zeit, um einen Neuen zu finden, bleibt nicht mehr: Die Eingabefrist läuft noch bis heute, 16.30 Uhr.

Gestern Abend traf sich die SVP-Findungskommission zur ausserordentlichen Sitzung. Davor konnte Hugo Thoma, Präsident der SVP Amden, noch nicht sagen, ob die SVP einen neuen Kandidaten stellt.

«Schade für die Gemeinde»

«Wir müssen zuerst abklären, ob überhaupt jemand Lust auf dieses Amt hat und sich zur Verfügung stellt», sagte Thoma. Die Chancen dafür könne er nicht einschätzen: Vielleicht finde die SVP jemanden – eventuell aber auch nicht.

Eine Möglichkeit zeichnet sich ab: Gemeinderat Toni Jöhl. Er erfuhr am Mittwoch vom Rückzug von Thoma und versteht diesen Entscheid. «Ich habe mir Gedanken gemacht, ob eine Kandidatur meinerseits möglich wäre. Gefestigt ist aber noch nichts», so der SVP-Gemeinderat. Zuerst müsse er Gespräche mit der SVP führen und abwarten, was diese vorhabe. Seinen Entscheid möchte er reifen lassen.

Dem verbleibenden Kandidaten Vogt das Feld frei zu überlassen, findet Jöhl «schade für die wichtige Stelle in der Gemeinde». «Neue Kandidaten haben wahrscheinlich einen gewissen Rückstand im Wahlkampf, für die Bevölkerung aber wäre es schön, wenn sie auch im zweiten Wahlgang eine Auswahl hätte.»

Dennoch kann sich Jöhl Vogt als Gemeindepräsident vorstellen. Ein neuer Kandidat müsste aber überzeugt von seiner Kandidatur sein. «Nur einen Namen mehr auf die Liste zu setzen, bringt nichts.»

Laut SVP-Präsident Thoma wäre Jöhl eine Option – wenn alles stimmt. «Die Frage ist aber, ob alles stimmt. Grundsätzlich ist im Moment jeder eine Option.»

Kandidatur erwartet

Der verbleibende Kandidat der BDP, Markus Vogt, kandidiert definitiv für den zweiten Wahlgang, wie er gegenüber der «Südostschweiz» bestätigte.

«Doch ich gehe davon aus, dass es weitere Kandidaturen für die Entscheidung geben wird», sagte der Betriebswirtschafter. Er glaube nicht, dass ihm das Feld ohne Kampfwahl überlassen wird. «Die SVP stellt  möglicherweise einen Kandidaten auf», so Vogt. Im ersten Wahlgang hatte der Bündner 358 Stimmen erhalten. Das absolute Mehr von 389 Stimmen verpasste er damit nur knapp. Über das gute Resultat zeigte er sich «sehr erfreut».

Natürlich wäre ihm eine stille Wahl lieber, als bis Ende November Wahlkampf zu führen. So würde das ganze Prozedere abgekürzt.

Vogt betonte, wie sehr er sich freuen würde, das Ammler Gemeindepräsidium zu übernehmen und erklärte, man habe viele interessant Pläne für die Zukunft in Amden.

Wer für den zweiten Wahlgang am 27. November definitiv zur Verfügung steht, lässt sich heute Abend mit Sicherheit sagen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR