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Kehrt St. Gallen Harmos den Rücken?

Ab nächstem Sommer gilt im Kanton St. Gallen nach 20 Jahren ein neuer Lehrplan. Rapperswil-Jona ist bei der Einführung auf Kurs. Der Lehrplan 21 würde laut Schulpräsident Thomas Rüegg auch umgesetzt, wenn die Bevölkerung am 25. September den Ausstieg aus Harmos beschliessen würde.

Südostschweiz
22.09.16 - 09:30 Uhr
Politik

Der Lehrplan 21 sorgt weiter für viel Gesprächsstoff. Im Kanton St. Gallen wird er im nächsten Sommer eingeführt – als Lehrplan Volksschule. Das haben Erziehungsrat und Regierung beschlossen. Der Verein starke Volksschule sowie SVP-Kreise wollen das allerdings verhindern. Als ersten Schritt treten sie nun gegen das Harmos-Konkordat an.

Mit diesem haben sich die Kantone auf die Dauer und die wichtigsten Ziele der Schule geeinigt. 15 Kantone sind bisher beigetreten. Am 25. September wird im Kanton über die Initiative zum Harmos-Austritt abgestimmt.

Thomas Rüegg, Schulpräsident in Rapperswil-Jona, geht davon aus, dass auch ein Austritt kurzfristig nichts an der Einführung des Lehrplans 21 ändern würde. Denn es ist vorgesehen, dass diesen auch jene Kantone einführen, die nicht bei Harmos dabei sind. Dies, weil die Harmonisierung der Lerninhalte der Volksschule von der Verfassung gefordert ist.

«Mittelfristig würde bei einem Harmos-Austritt wohl die Sprachenregelung zur Disposition stehen», so Rüegg. Die Gegner von Harmos stören sich stark daran, dass bereits auf der Primarstufe zwei Fremdsprachen unterrichtet werden. Daran leide das Deutsch der Schüler. Sie wollen eine Fremdsprache auf die Oberstufe verschieben.

Doch auch der Lehrplan 21 ist dem Verein ein Dorn im Auge. Die Kritik richtet sich gegen die «Tausenden von Kompetenzen», die im Lehrplan 21 beschrieben seien. Diese seien umständlich formuliert, ideologisch geprägt und überforderten die Kinder und Lehrerpersonen. Zudem wird das stärker geforderte selbstständige Lernen kritisiert.
 

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