Michael Pfäffli sagt Danke und «a revair»

Der Grosse Rat des Kantons Graubünden hat am vierten Tag der Augustsession:

• zwei Anfragen beantwortet
• den neuen Standespräsidenten Michael Pfäffli mit einer festlichen Reise in seine Heimat gefeiert

Das nächste Mal trifft sich das Parlament zur Oktobersession.

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16.30 Uhr

Der Mann der Stunde tritt vors Rednerpult: Standespräsident Michael Pfäffli. Er dankt für einen grossartigen Tag. Der Chor des Grossen Rats bringt noch das letzte Ständchen bevor es für die meisten "a revair" heisst.

16.10 Uhr

SVP Fraktionspräsident Jan Koch nimmt in seiner Rede die eigene Partei aufs Korn: «Nach den letzten Wahlen ist die gesamte Fraktion in einen Englischkurs gegangen. Jetzt können wir endlich mit unseren Nationalräten sprechen, denn als Bündner hätten wir es mit Zürichdeutsch schwerer gehabt».

Bei FDP-Fraktionspräsident Rudolf Kunz jagt eine Pointe die nächste: «Ich habe mich gefreut, die BDP zu hören. Wer weiss, wann es das letzte Mal sein wird». Oder: «Endlich einmal eine Reise in eine Randregion, die erfolgreich ist». «Martullo hat 18 000 Stimmen gemacht und ich habe noch nie jemanden getroffen, der sie aufgeschrieben hat.»

16.00 Uhr

SP-Fraktionspräsident Andreas Thöny trat als Bayer Franz in Lederhose auf. Er trumpfte mit Schauspieltalent und Witzen: «In Scuol vor dem Bad traf ich auf einen Patienten der Psychiatrie, der mit einem anderen Mann sprach. 'Was sind Sie von Beruf, Herr Rathgeb?' 'Ich bin Regierungsrat.' 'So hat das bei mir auch angefangen'.»

15.15 Uhr

BDP-Fraktionspräsident Gian Michael nutzte die Plattform, um über eine Studie zur «Effizienz im Grossen Rat» zu sprechen. Sein Fazit: «Die Linken müssen zu jedem Thema ihren Biomist zugeben», und bei den Regierungsräten führt Mario Cavigelli mit im Schnitt 23 Minuten pro Votum die «Plauderi-Liste» an.

15.05 Uhr

CVP-Fraktionspräsident Marcus Caduff lässt in seiner Ansprache keine Gelegenheit aus, um alle Parteien und die Regierungsräte in die Pfanne zu hauen. Kostprobe gefällig? «Barbara Janom Steiner vom Finanzdepartement hat immer perfekte Lösungen. Schade nur, dass diese nicht zum Problem passen».

13.10 Uhr

Regierungspräsident Christian Rathgeb (FDP) verzichtet in seiner Ansprache auf die Überbringung der Glückwünsche der Regierung «wegen des permanenten Spardrucks der FDP-Fraktion». Die fulminant-witzige Rede geht weiter mit dem Regierungsgeschenk an Pfäffli: «Eine Reise auf die Malediven, 12 Monate, ab morgen. Was saisch Barbara? Für die Rückreise reicht es nicht mehr?» Schallendes Gelächter unter den 220 geladenen Gästen.

12.20 Uhr

Zeit für Mittagessen. Was die Bündner Prominenz zur Feier des Tages speist:

12.15 Uhr

Der dritte Apéro in der edel in weiss dekorierten Tennishalle beginnt. Nach Duri Campell ist schon wieder ein Engadiner Standespräsident und im nächsten Jahr wird voraussichtlich Martin Aebli aus Pontresina gewählt.Regierungsrat Jon Domenic Parolini meint dazu: "Das ist gut für das Ego der Engadiner".

12.00 Uhr

Die Journalisten nutzen den Apéro, um auch die Familie des neuen Standespräsidenten zu interviewen. Im Bild seine Frau Esther Pfäffli.

11.50 Uhr

Das Alphornensemble Engadin St. Moritz erwartet die geladenen Gäste - darunter die ganze Regierung - nach einem kurzen Umzug bei der Tennishalle.

11.15 Uhr

Gemeindepräsident Sigi Asprion begrüsst bei strahlendem Wetter zum «Gipfeltreffen» in St. Moritz auf dem Kurparkareal. «78 Jahre hat es gedauert, bis das Standespräsidium nach St. Moritz zurückgekehrt ist.»

9.45 Uhr

8.40 Uhr

Standespräsident Michael Pfäffli schliesst den offiziellen Teil der Augustsession und lädt die Parlamentarier zur Standespräsidentenfeier ein. Um 9 Uhr fahren die Ratsmitglieder nach St. Moritz «ins Herzen des Oberengadins», wo sie bis 16 Uhr Pfäfflis Wahl zum höchsten Bündner feiern. Der Rat applaudiert und bricht auf.

8.30 Uhr

Grossrat Roland Kunfermann (CVP, Thusis) beantwortet die Anfrage von Grossrat Filip Dosch (CVP, Cunter) betreffend der Sanierung von Schiessanlagen. Der Bund leistet Beiträge ab dem Jahr 2020 nur noch, wenn in Schiessanlagen Kugelfänge eingebaut sind. In Graubünden ist das aber vielerorts noch nicht geschehen, weshalb dem Kanton Gelder zu entgehen drohen. Regierungsrat Martin Jäger macht darauf aufmerksam, dass das Amt für Natur und Umwelt die betroffenen Gemeinden rechtzeitig noch einmal anschreiben werde und bemerkt, dass diese Sanierungen in der Öffentlichkeit sehr wohl wahrgenommen werden.

8.15 Uhr

Standespräsident Michael Pfäffli eröffnet den letzten Tag der Augustsession. Als erstes wird die Anfrage von Grossrat Franz Sepp Caluori (CVP, Chur) betreffend der Finanzierung der Spitalbeschulung diskutiert. Caluori möchte zur Gesetzesgrundlage von 2012 zurückkehren, damit die Finanzierung von den Gemeinden zurück zum Kanton kehrt. Regierungsrat Martin Jäger erläutert die Gesetzgebung.

8.02 Uhr

Die Ratsmitglieder treffen langsam im Grossratssaal in Chur ein. Sie freuen sich auf einen kurzen Einstieg in Chur und anschliessend auf die Feierlichkeiten auf dem Weg sowie im Engadin.

7.45 Uhr

Der letzte Tag der Augustsession beginnt wiederum um 8.15 Uhr. Der Rat bekommt dann zwei Anfragen beantwortet. Das hat den Hintergrund, dass im Hinblick auf die Standespräsidentenfeier möglichst viele Mitglieder anwesend sind.

Um 9 Uhr fahren die Ratsmitglieder dann mit Cars in Pfäfflis Heimat nach St. Moritz, wo sie um 11 Uhr erwartet werden. Nach einer Begrüssung folgt der Umzug mit der Musikgesellschaft St. Moritz in die Tennishalle, wo ab 12.10 Uhr der Festakt mit Ansprachen stattfinden wird. Dieser endet um 15.30 Uhr. Ab 16 Uhr fahren die Parlamentsmitglieder wieder zurück nach Chur.

Pfäffli ist 54-jährig, verheiratet, Vater einer Tochter und eines Sohnes und seit er 18 Jahre alt ist Mitglied der FDP. Er vertritt den Kreis Oberengadin seit dem Jahr 2006 im Grossen Rat. Von 2008 bis 2014 war Pfäffli Präsident der FDP Graubünden. Seit 2015 sitzt er im Gemeindevorstand von St. Moritz.

^{Standespräsident Michael Pfäffli nach seiner Wahl am Mittwoch. Bild Olivia Item}

Der Standespräsident ist der Präsident des Grossen Rates und politisch für ein Jahr der höchste Bündner. Der Standespräsident bereitet die Sitzungen des Grossen Rates und der Präsidentenkonferenz vor, leitet sie und sorgt für ihren geordneten Verlauf. Weiter vertritt er den Grossen Rat nach aussen und führt den Geschäftsverkehr mit der Regierung.

^{Die Familie applaudiert nach der Wahl von Standespräsident Michael Pfäffli im Grossratssaal. Bild Olivia Item}

«suedostschweiz.ch» berichtet in diesem Ticker laufend über die Feier.