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Anschlag in Mogadischu fordert zehn Tote

Bei einem Anschlag im Regierungsviertel der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind am Dienstag laut Polizei mindestens zehn Menschen getötet worden. Die radikalislamische Terrormiliz Al-Shabaab bekannte sich zu dem Anschlag.

Südostschweiz
30.08.16 - 14:32 Uhr
Politik

Über 20 weitere Menschen wurden bei dem Angriff auf das bei Geschäftsleuten und Regierungsvertretern beliebte Hotel SYL verletzt, wie ein Mitarbeiter des örtlichen Medina-Spitals erklärte.

Die sunnitischen Fundamentalisten der Al-Shabaab bekannten sich in einer Radiobotschaft zu dem Anschlag. Zur Begründung hiess es, das Hotel sei attackiert worden, weil es in der Nähe des Präsidentenpalasts liege und «Ungläubige» beherberge.

Al-Shabaab-Kämpfer griffen das Hotel in der Nähe des Präsidentenpalastes zunächst mit einem mit Sprengstoff beladenen Lastwagen an. Die Sicherheitskräfte versuchten, den Lastwagen mit Gewehrfeuer zu stoppen. «Aber der Fahrer rammte durch mehrere Checkpoints und zündete den Sprengsatz vor dem Hotel», sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden.

Unter den Todesopfern seien sechs Zivilpersonen und vier Sicherheitskräfte, erklärte ein Geheimdienstmitarbeiter. Das staatliche Radio Mogadischu berichtete, dass auch der stellvertretende Verteidigungsminister Mohamed Ali Hagaa, zwei weitere Kabinettsmitglieder und Abgeordnete bei dem Anschlag leicht verletzt worden seien.

Ein Polizeibeamter sagte, weite Teile des Hotels seien von der Wucht der Explosion zerstört worden. Das Hotel galt nach früheren Angriffen eigentlich als sehr gut gesichert.

Dritter Anschlag auf das selbe Hotel

Die Al-Shabaab hatte das Hotel bereits im Februar angegriffen; damals kamen über 20 Menschen ums Leben. Bei einem Angriff auf das Hotel im vergangenen Jahr, unmittelbar vor dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, waren 15 Somalier ums Leben gekommen.

Die Terrormiliz verübt immer wieder Anschläge auf Hotels und Regierungseinrichtungen in Mogadischu. Die radikalen Islamisten kämpfen um die Vorherrschaft in dem armen Land am Horn von Afrika. Sie wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten.

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