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Wasserfallen lässt ACS-Konten sperren

Der Zwist im Automobil Club der Schweiz (ACS) geht in eine neue Runde. Gestritten wird um den Zugriff auf die ACS-Konten bei der Berner Kantonalbank (BEKB).

Südostschweiz
30.07.16 - 13:42 Uhr
Politik

Der Berner FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen habe über seinen Anwalt bewirkt, dass die BEKB sämtliche Konti des ACS sperrt, berichtete der "Blick" am Samstag. Wasserfallen bestätigt gegenüber der Nachrichtenagentur sda: "Ich habe die BEKB beauftragt keine Zahlungen auszulösen, die ungerechtfertigt sind." Das Geld der Sektionen sei auf ein Sperrkonto umgelenkt worden.

Hintergrund ist ein Streit in der und um die ACS-Führung. An einer umstrittenen Delegiertenversammlung vom 23. Juni liess sich Wasserfallen zum neuen Präsidenten wählen. Die bisherige Führungsriege um den Präsidenten Mathias Ammann hat die Wahl allerdings nicht anerkannt und sieht sich weiterhin im Amt.

Mit der Kontensperrung wolle er verhindern, dass die "alte Garde" sich bediene wie in einem Selbstbedienungsladen, sagte Wasserfallen. Er befürchtet, diese könnte "horrende Anwaltskosten, Spesen und ungerechtfertigte Mandatskosten" über die ACS-Kasse abrechnen. Wasserfallen betont aber: "Die Löhne der ACS-Mitarbeiter sind garantiert, das hat mit dem nichts zu tun."

"Club gefährdet"

Mathias Ammann zeigt sich auf Anfrage entsetzt über das Vorgehen. Der Fortbestand des Clubs sei gefährdet. Anders als Wasserfallen ist er überzeugt, dass die Mitarbeiter vorerst keinen Lohn mehr erhalten. "Wie sollen wir denn Löhne bezahlen, wenn die Konten gesperrt sind?", fragt er.

Gemäss dem Brief, den er von der BEKB erhalten habe, würden keine Zahlungen mehr ausgeführt. Auch andere Verbindlichkeiten wie Versicherungsleistungen könnten darum derzeit nicht mehr bezahlt werden.

Ammann bestätigt, dass er und seine Mitstreiter die anfallenden Anwalts- und Gerichtskosten über den ACS abzurechnen gedenken. Dies sei ein ganz normales Vorgehen, betont er. Sollte im Nachhinein anders entschieden werden, könne man das Geld immer noch zurückfordern.

Ob das Vorgehen Wasserfallens rechtens ist, ist fraglich. "Die effektive Rechtslage ist zurzeit umstritten", schrieb sein Anwalt im Brief an die BEKB, der der sda vorliegt. Ammann kündigt an, rechtlich gegen die Kontensperrung vorzugehen.

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