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WHO soll in Notlagen rascher reagieren

Innenminister Alain Berset hat sich bei seiner Rede zur Eröffnung der WHO-Jahresversammlung für eine stärkere Rolle der Weltgesundheitsorganisation in Notfalllagen ausgesprochen. Er rief die Nationen zudem auf, die Reform der Organisation abzuschliessen.

Südostschweiz
23.05.16 - 10:56 Uhr
Politik

Bei humanitären Notlagen wie dem Zika-Virus oder der Flüchtlingskrise sollten die Synergien zwischen den Sektoren für humanitäre Hilfe, Entwicklung und Gesundheit genutzt werden, sagte der Bundesrat am Montag in Genf. Dafür sei ein einheitliches Programm nötig, wie auf Notfallsituationen und Gesundheitskrisen reagiert werden könne.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sah sich Kritik ausgesetzt, bei der Ebola-Epidemie zu wenig entschlossen reagiert zu haben. Eine Reform wurde angestossen, um das Funktionieren der Behörde zu verbessern.

Er wünsche sich aber, dass die WHO auch an anderen Fronten "stark und einig" handeln könne, sagte Berset weiter. Als Beispiele nannte der SP-Bundesrat die Antibiotika-Resistenz, nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Demenz, die psychische Gesundheit, die sexuelle Gesundheit, die Eindämmung von AIDS oder die Entwicklung medizinischer Produkte. Die Schweiz strebt einen Aktionsplan gegen Demenz bis 2017 an.

Zusammenarbeit ist wichtig

Um die Gesundheitsaspekte innerhalb der 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDG) einzuhalten, sei eine Zusammenarbeit mit nicht-staatlichen Akteuren notwendig, sagte der Gesundheitsminister weiter. Das gelte für Partnerschaften im Gesundheitsbereich genauso wie auch bei anderen Themen. Alle Staaten seien von den Nachhaltigkeitszielen betroffen.

Die SDG - für die englische Bezeichnung "Sustainable Development Goals" - sind in diesem Jahr Hauptthema der WHO-Jahresversammlung, die noch bis am Samstag dauern soll.

Mehr als 3000 Politiker, Mediziner, Forscher und weitere Experten aus 194 Staaten sind in Genf vertreten. Bundesrat Berset plant zahlreiche bilaterale Treffen. Mit seinen Amtskollegen will er unter anderem auch über Drogenpolitik sprechen.

Auf dem Programm der 69. Tagung des höchsten Entscheidungsorgans der WHO stehen bis zum Wochenende insgesamt fast 70 Themen - darunter auch Massnahmen gegen die weltweit zunehmende Antibiotikaresistenz, gegen gesundheitliche Folgen der Luftverschmutzung und gegen Fettleibigkeit, insbesondere bei Kindern.

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