×

Der Widerstand wird grösser

Im Bündner Oberland weht dem neuen Gäste- und Tourismustaxen-Gesetz ein rauer Wind entgegen. Nach der Gemeinde Brigels und der Region Flims-Laax-Falera muss sich nun auch Disentis mit «Aufständischen» befassen.

Südostschweiz
16.05.16 - 12:57 Uhr
Politik

An Pfingsten hat sich in Disentis die Interessengemeinschaft Zweiwohnungseigentümer/-innen zu einem Verein zusammengeschlossen.  Die Ziele der Interessengemeinschaft, die neu ein Verein ist, sind aber immer noch dieselben:

  • Die IG vertritt die Interessen der Zweitwohnungseigentümer, der Feriengäste sowie der Dauermieter gegenüber Behörden, öffentlichen Institutionen und privaten Organisationen.
  • Die IG setzt sich für angemessene Gebühren, Steuern und deren zweckgebundenen Verwendung ein.
  • Die IG arbeitet mit lokalen, kantonalen und nationalen Organisationen zusammen.
  • Die IG setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus in der Region ein.
  • Die IG fördert den Kontakt sowohl unter den Mitgliedern wie auch mit der einheimischen Bevölkerung.

 

Mehr Mitspracherecht

Gemäss einer Mitteilung vom Montag will der neue Verein mehr Mitspracherecht beim Einsatz der Gelder, welche die örtliche Tourismusorganisation, Sedrun Disentis Tourismus, verteilt.  So ärgern sich die Mitglieder des Vereins beispielsweise über den Betrag, welchen die Bergbahnen erhalten.

«Sie erhalten von Sedrun Disentis Tourismus 120‘000 Franken für das Gratisangebot im Sommer. Viele Besitzer sind jedoch Besitzer von Jahreskarten der Bergbahnen und können damit die Bahn gratis benutzen», so der Verein in seinem Schreiben und fügt hinzu: «Somit bezahlen sie für diese Leistung doppelt!»

Als Verein wollen die Zweitwohnungseigentümer nun im Vorstand von Sedrun Disentis Tourismus, oder wenn eine AG gegründet werden sollte, im Verwaltungsrat einsitzt nehmen. Präsident dieses Vereins ist der Aargauer Christian Peyer, der am Wochenende von den anwesenden 85 Personen gewählt wurde.

Aufstand in der Surselva

Die Zweitwohnungsbesitzer in Disentis sind nicht die einzigen, die sich gegen ein neues Gesetz der Gäste- und Tourismustaxen wehren. Auch in Brigels gehen die Eigentümer von Zweitwohnungen wegen einer Anpassung auf die Barrikaden.  Viele müssten nun deutlich mehr bezahlen, so ein Vertreter der dortigen Zweitwohnungsbesitzer.

Auch in Brigels haben sich die Zweitwohnungsbesitzer deshalb formiert. In diesem Fall jedoch zu einer Interessengemeinschaft und nicht zu einem Verein. Mitte Mai hatte diese gemäss einem Bericht der NZZ 230 Mitglieder.

Und auch in Flims-Laax-Falera haben sich die Zweitwohnungsbesitzer zusammengeschlossen und zwar bereits im Januar 2014. (so)

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR