Crameri siegt mit seinen Maiensäss-Ställen
Eigentlich dürfte man meinen, dass die Umnutzung von zerfallenden Maiensässen keine grossen Diskussionen auslösen. Wer will schon zerfallende Gebäude, die das Bündner Landschaftsbild verunstalten? Die Antwort ist nicht ganz so einfach.
Eigentlich dürfte man meinen, dass die Umnutzung von zerfallenden Maiensässen keine grossen Diskussionen auslösen. Wer will schon zerfallende Gebäude, die das Bündner Landschaftsbild verunstalten? Die Antwort ist nicht ganz so einfach.
Die Umnutzung von Maiensässen würde der Bündner Wirtschaft und dem Tourismus nützen, ist der Initiant des Themas, CVP-Grossrat Reto Crameri, überzeugt. Er setzte sich am Mittwoch aus vollem Herzen im Grossen Rat für sein Anliegen ein. Dafür erntete er aber nicht nur Applaus – auf Twitter musste er beispielsweise von SP-Grossrat Peter Peyer Kritik einstecken.
Auftrag Crameri "historisch für Maiensässe"? Eher historisch gegen die Raumplanung. Zum Glück nimmt Bern Standesinitiativen nicht Ernst.
— Peter Peyer (@pptrin) 20. April 2016
@news_aus_der_so @suedostschweiz offenbar hat @pptrin Mühe mit Niederlagen...
— Reto Crameri (@CrameriReto) 20. April 2016
Trotzdem überzeugt
Mit den heute geltenden Raumplanungsregeln können nur bestimmte Maiensässe als Wohnraum umgenutzt werden. So zum Beispiel, wenn das Maiensäss in einer kleinen Häusergruppe auf einer Alp steht oder das Gebäude die Landschaft prägt. Alleinstehende Ställe können bisher hingegen nicht umgebaut werden.
Die Regierung führte als Gegenargument allerdings genau diese bisherige Situation ins Feld. Trotz der Ausnahmeregelung würden die bestehenden Umnutzungsmöglichkeiten kaum genutzt. Die Regierung schlug deshalb vor, dass sie sich bei den Regionen und Gemeinden nach den Gründen erkundigt, aber keine Standesinitiative beim Bund einreicht.
Im Beitrag von TV Südostschweiz spricht Initiant Reto Crameri
Eine deutliche Mehrheit des Kantonsparlaments (86:24) war jedoch von Crameris Argumentation überzeugt und beauftragte die Regierung, eine entsprechende Standesinitiative auszuarbeiten. Der zuständige Regierungsrat Jon Domenic Parolini nahm den Auftrag entgegen, sieht aber kaum Erfolgschancen in Bundesbern.
Regierungsrat Jon Domenic Parolini zum gefassten Auftrag
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