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Kahlschlag am gebauten Erbe des Kantons

Der Landrat ist der Ansicht, es genüge, wenn im Kanton Glarus pro Gemeinde einer der historischen Hänggitürme erhalten würde. In der Gemeinde Glarus gibt es jetzt noch deren 12.

Südostschweiz
12.02.16 - 20:05 Uhr
Politik

Drei von vier Hänggitürmen sind bereits verschwunden. Noch stehen aber im Kanton Glarus 19 grössere und kleinere dieser Zeugnisse der Glarner Textilindustrie. Die meisten der erhaltenen Hänggitürme, nämlich deren 12, stehen in der Gemeinde Glarus. In Glarus Nord sind es drei, in Glarus Süd vier. 

Der Landrat ist der Ansicht, es genüge, wenn pro Gemeinde noch ein Hänggiturm als schützenswert eingestuft werde. Er hat am Mittwoch eine Motion der SVP mit 30 Stimmen überweisen, die dies explizit fordert: «Pro Gemeinde ist maximal ein charaktergleiches Objekt zu inventarisieren. Beispielsweise Güterschuppen, Hänggiturm oder Ähnliches.»

Im Widerspruch zum Gesetz

Die Motion zielt auf das «Inventar der besonders erhaltenswerten Kultur- und Baudenkmäler». Dieses ist in den Jahren 2011 bis 2015 im Entwurf erstellt worden und stand eigentlich kurz vor dem Erlass durch den Regierungsrat. Das Inventar sollte rund 200 Objekte umfassen und die Behörden verpflichten, im Falle eines Baugesuches genau hinzusehen und allenfalls Massnahmen vorzuschlagen. Diese Arbeit ist nun infrage gestellt.

«Die Lage ist jetzt etwas diffus», sagt der zuständige Regierungsrat Benjamin Mühlemann. Denn eigentlich schreibt das Gesetz etwas anderes vor, als der Landrat beschlossen hat. (df)

Was die Folgen des Beschlusses sein könnten, am Samstag in der «Südostschweiz».

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