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Gemeinnützige Wohnbauträger gegen Wohnbau-Initiative

Mehrere Vertreter von Wohnbaugenossenschaften melden sich im Abstimmungskampf zu Wort. Überraschend empfehlen sie ein Nein zur Mieterverbands-Initiative. Dies löst in der Ostschweiz Kopfschütteln aus.

Südostschweiz
12.02.16 - 16:26 Uhr
Politik

Am 28. Februar stimmen Churerinnen und Churer darüber ab, ob die Stadt günstigen Wohnraum fördern soll. Nun melden sich Vertreter von mehreren gemeinnützigen Wohnbau-Genossenschaften zu Wort. Überraschend empfehlen die Vertreter der Chruer Stimmbevölkerung ein Nein zur Volksinitiative des Mieterverbandes, aber auch zum Gegenvorschlag der Stadt.

«Wir sind seit mehreren Jahrzehnten erfolgreich im Wohnungsbau tätig und stellen günstigen, zahlbaren Wohnraum in Chur zur Verfügung», schreiben die Vertreter in einer Mitteilung. Würde man genossenschaftlichen Wohnbaugenossenschaften vorschreiben, dass sie der Kostenmiete verpflichtet sind, würde dies das Angebot von günstigen Wohnraum erschweren. 

In ihrer Mitteilung kritisieren die Vertreter zudem die Initianten. Diese würden mit einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Chur (HTW) behaupten, dass acht bis neun Prozent des Gesamtwohnungsbestandes in Chur gemeinnützig sei. «Diese Angaben sind falsch und entsprechen nicht der Wahrheit», schreiben die Vertreter. Die Initianten würden in ihren Abstimmungsunterlagen verschweigen, dass die Studie andere gemeinnützige Organisationen wie Kirchen oder Stiftungen ausklammert.

Unterschrieben haben die Medienmitteilung folgende Vereinspräsidenten:

  1. Genossenschaft für Beschaffung billiger Wohnungen in Chur, Viktor Meli, Präsident
  2. Gewerkschaftliche Wohn- und Baugenossenschaft GEWOBAG, Agnes Richli, Präsidentin
  3. Wohnbaugenossenschaft Alvier, Lieni Zingg, Präsident
  4. Wohnbaugenossenschaft Familia, Lieni Zingg, Präsident
  5. Wohnbaugenossenschaft Scawoba, Luzi Willi, Präsident
  6. Stiftung für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus in der Stadt Chur, Peter Hoffmann, Präsident

 

Diese Stimmempfehlung löst beim Ostschweizer Dachverband Kopfschütteln aus, wie Jacques-Michel Conrad auf Anfrage der Zeitung «Südostschweiz» erklärte. (so)

Weshalb der Dachverband von einem Missverständnis ausgeht - am Samstag in der Zeitung «Südostschweiz»

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