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Hohe Hürden für ausgebildete Flüchtlinge

Die beruflichen Qualifikationen von Flüchtlingen sind den Behörden kaum bekannt. Dies zeigt die Antwort der St. Galler Regierung auf einen Vorstoss aus dem Kantonsrat. Bei den Massnahmen zur Arbeitsintegration liegt das Schwergewicht bisher bei Deutschkenntnissen.

Südostschweiz
11.02.16 - 19:19 Uhr
Politik

Viele Flüchtlinge verfügten über höhere Berufsabschlüsse, heisst es im Vorstoss der SP-Grüne-Fraktion. Weil ihre Qualifikationen in der Schweiz aber nicht anerkannt seien, könnten sie hier nicht arbeiten. Es stelle sich die Frage, wie dieses Potenzial gefördert werden könnte. Die St. Galler Regierung hat am Donnerstag ihre Antwort zur Anfrage veröffentlicht: Etwa 75 Prozent der Flüchtlinge mit einem positiven Asylentscheid seien unter 30 Jahre alt. Rund ein Drittel dieser jungen, hauptsächlich männlichen Asylsuchenden stammten aus Eritrea. Es seien aber nur vereinzelt Daten darüber vorhanden, ob sie über eine Schul- oder Berufsausbildung oder über Berufserfahrung verfügten.

Ob für die Flüchtlinge eine Abklärung ihrer Fähigkeiten und Möglichkeiten stattfinde, liege im Ermessen der Gemeinden. Im Kanton gebe es dafür sechs regionale Potenzialabklärungs- und Arbeitsintegrationsstellen. Der Bund zahle den Kantonen für anerkannte und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge eine Integrationspauschale von je 6000 Franken. Im Kanton St. Gallen werden die Mittel direkt für Integrationsmassnahmen eingesetzt. «In erster Linie sind dies Deutschkurse», schreibt die Regierung. (sda)

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