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Jon Pult tritt im April ab

Der Parteipräsident der Bündner SP will nicht mehr – er tritt Anfang April 2016 von seinem Amt zurück. Dies schreibt Pult in einer Mitteilung.

Südostschweiz
25.11.15 - 11:46 Uhr
Politik

Nach knapp sieben Jahren sei er genug lange an der Spitze der SP Graubünden gewesen. Nur drei seiner 20 Vorgänger hätten in 110 Jahren SP Graubünden diese Funktion länger ausgeübt als er. Es sei Zeit, die Verantwortung weiterzugeben.

Beim Parteitag vom 9. April 2016 wird Pult deshalb nicht mehr zur Wiederwahl antreten, sondern das Präsidium einer neuen Person überlassen. Wer dies sein wird, ist noch offen. Der Parteivorstand werde am kommenden Wochenende das Vorgehen für die Neubesetzung des Präsidiums beraten.

Im Interview mit Radio Südostschweiz betont Pult, dass er den Entschluss bereits letzten Frühling gefällt hatte und es keinen konkreten Auslöser für seinen Entscheid gegeben habe. Er freue sich nun mehr Zeit in andere Projekte investieren zu können. Als Grossrat und Präsident der Alpen Initiative verschwinde er zudem nicht vom politischen Parkett.

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Jon Pult zu seinem Rücktrittsentscheid

Pult wurde bisher auch immer wieder als Nachfolger von SP Schweiz-Präsident Christian Levrat gehandelt. Zudem wurde in den Medien immer wieder spekuliert, ob die Bündner Nationalrätin Silva Semadeni nach zwei Jahren in Bern ihren Stuhl frühzeitig räumt.

Pult spekuliert jedoch nicht auf diesen Sitz, wie er gegenüber «Südostschweiz Online» auf Anfrage erklärte. Sollte Semadeni tatsächlich frühzeitig zurücktreten, dann müsste man die Situation anschauen. Und: Um die Nachfolge von Christian Levrat anzutreten, müsse man zunächst auf nationalem Parkett tätig sein, so Pult weiter.

Viele Erfolge

Der 31-jährige Jon Pult blickt auf eine gute Zeit als Parteipräsident der Sozialdemokraten zurück. Er beansprucht die Lorbeeren jedoch nicht nur für sich alleine. «Parteiarbeit ist immer Gemeinschaftswerk. Jeder Erfolg ist darum ein gemeinsamer Erfolg. So konnten wir nach den Rücktritten von Claudio Lardi und Andrea Hämmerle mit Martin Jäger und Silva Semadeni unsere Sitze in der Bündner Regierung und im Nationalrat verteidigen – und diese je vier Jahre später klar bestätigen.» 

Auch die Grossratswahlen im Jahr 2014 mit 15 Sitzen – das beste Resultate in der Geschichte der SP Graubünden – streicht Pult als besonderen Erfolg heraus. Zudem wurden in seiner Amtszeit unter anderem die Olympischen Winterspiele in Graubünden abgelehnt und die Initiative «Ja zu sauberem Strom ohne Kohle» angenommen. Erfolge, welche massgeblich von Pult geprägt wurden. (so)

Aktuelle Mandate:

  • seit 2014: Präsident des Vereins Alpen-Initiative
  • seit 2014: Mitglied der Geschäftsprüfungskommission des Bündner Grossen Rates
  • seit 2010: Bündner Grossrat des Kreises Chur (Kantonsparlament)
  • seit 2009: Präsident der SP Graubünden

 

Frühere Mandate:

  • 2012–2014: Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Bündner Grossen Rates
  • 2011–2014: Vorstandsmitglied der Alpen-Initiative (ab Reorganisation von 2013 Mitglied des Alpenrates)
  • 2007–2009: Mitglied der Geschäftsleitung der SP Graubünden
  • 2005–2011: Churer Gemeinderat (Stadtparlament)
  • 2004–2005: Vorsitzender Juso Graubünden
  • 2003–2004: Gründungsmitglied und stv. Vorsitzender Juso Graubünden

Quelle: www.jonpult.ch

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