×

Tempelberg-Verbot für israelische Politiker

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Polizei angewiesen, israelische Regierungsmitglieder und Parlamentarier am Betreten des Tempelbergs in Jerusalem zu hindern. Er erteilte die Order am Mittwoch bei einem Treffen mit den Sicherheitskräften.

Südostschweiz
08.10.15 - 12:34 Uhr
Politik

Dies berichtete der israelische Rundfunk am Donnerstagmorgen. Die Stätte ist Juden wie Muslimen gleichermassen heilig. Netanjahu will offenbar die Wogen glätten, nachdem gewalttätige Auseinandersetzungen um den Tempelberg eine neue Terrorwelle gegen Israelis sowie Unruhen in den besetzten palästinensischen Gebieten ausgelöst hatten.

Die Zusammenstösse begannen zu Beginn des Vormonats, nachdem der rechtsgerichtete israelische Bauminister Uri Ariel demonstrativ das Plateau des Tempelbergs aufgesucht hatte. Eine ähnliche Visite des damaligen Oppositionsführers Ariel Scharon im September 2000 galt als Auslöser der zweiten Intifada (Volksaufstand) der Palästinenser.

Weiterer Messerangriff

Bei einem erneuten Messerangriff in Jerusalem, dem vierten seit Samstag, ist am Donnerstag ein Israeli schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, konnte der Angreifer überwältigt und festgenommen werden. Bei ihm handle es sich um einen 16 Jahre alten Palästinenser aus dem nahegelegenen Flüchtlingslager Schuafat, sagte Polizeisprecherin Luba Samri.

"Ein arabischer Terrorist hat an einer Hauptverkehrsstrasse auf einen 25 Jahre alten Israeli eingestochen. Polizisten konnten ihn festnehmen", sagte Polizeisprecher Micky Rosenfeld. Die Verletzungen des Opfers, eines ultraorthodoxen Juden, seien "schwerwiegend", ergänzte er.

Der Angriff ereignete sich an der Strassenbahnhaltestelle nahe des Polizeihauptquartiers auf der Grenzlinie zwischen West- und Ost-Jerusalem. An dieser Stelle hatte es in den vergangenen zwölf Monaten mehrfach folgenschwere Angriffe mit Fahrzeugen gegeben, die von den Angreifern in Passantengruppen gesteuert wurden.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR