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Rechnungsabschlüsse überraschend positiv

Der Ertragsüberschuss der St.Galler Gemeinden aus dem Rechnungsabschluss 2014 hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das Total aller politischen Gemeinden erreichte mit 88,5 Mio. Franken den höchsten Wert seit drei Jahren, wie es in einer Medienmitteilung der Staatskanzlei heisst.

Südostschweiz
08.10.15 - 12:11 Uhr
Politik

Im Jahr 2014 schlossen 67 von 77 politischen Gemeinden im Kanton St.Gallen ihre Rechnungen mit einem Ertragsüberschuss ab. Insgesamt lag der Überschuss mit 88,5 Mio. Franken um mehr als das Doppelte über dem Vorjahresniveau und blieb zum 15. Mal in Folge im positiven Bereich.

Verwendet wurde der aktuelle Ertragsüberschuss für zusätzliche Abschreibungen von 45,5 Mio. Franken, Einlagen in Vorfinanzierungen von 18,7 Mio. Franken und Erhöhungen der Eigenkapitalreserven um 28,0 Mio. Franken.

Starke Abnahme Pro-Kopf-Verschuldung

Nach einer leichten Zunahme im Jahr 2013 ging die Nettoverschuldung pro Kopf der Bevölkerung im Jahr 2014 wieder deutlich zurück. Betrug sie im Jahr 1999 noch 3 630 Franken, so liegt sie aktuell bei 1 011 Franken pro Einwohnerin und Einwohner bzw. 52 Steuerprozent.

Zur geringeren Verschuldung beigetragen hat auch ein Rückgang der Investitionstätigkeit. Nahm sie in den vergangenen zwei Jahren noch von 251,0 auf 327,0 Mio. Franken zu, so sank dieser Wert im Jahr 2014 mit 251,5 Mio. Franken wieder auf das Niveau von 2011 ab. Massgeblich beigetragen zu dieser Abnahme hat der Bauabschluss der neuen Sportanlage Bergholz in Wil.

Verbesserung der Einnahmesituation

Bei den Erträgen verzeichnen die Gemeinden die höchste Zunahme seit 2003. Dazu gehören neben allen Steuerarten auch der Finanzausgleich sowie Gewinne der Gemeindeunternehmen und Bonifikationen von Elektrizitätswerken.

Diese allgemeinen Mittel nahmen im Rechnungsjahr 2014 um 89,0 Mio. Franken zu und liegen neu bei insgesamt 1 889,0 Mio. Franken über alle 77 Gemeinden. Die Zunahme ist zurückzuführen auf stark erhöhte Einnahmen aus Einkommens- und Vermögenssteuern (+ 78,5 Mio. Franken) sowie die Einführung des soziodemografischen Sonderlastenausgleichs als Teil des kantonalen Finanzausgleichs, welcher den Gemeinden Mehreinnahmen von 17,9 Mio. Franken bescherte. (so)

Am Freitag in der Zeitung «Südostschweiz»:
Die Gemeinden See-Gaster unter der Lupe
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