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Kaltbrunn findet eine neue Asylunterkunft

Ende September wurde eine Asylunterkunft in Kaltbrunn durch einen Brand vollständig zerstört. Für die Unterbringung der Asylsuchenden hat die Gemeinde bis nach dem Sommer ein Wohnhaus im Gebiet Stiggleten gemietet.

Südostschweiz
07.10.15 - 12:16 Uhr
Politik

Das Wohnhaus an der Benknerstrasse in Kaltbrunn besteht aus zwei Wohnungen mit zehn Zimmern. Jede Wohnung verfügt über eine Küche sowie über eine Nasszelle. Die Gemeinde Kaltbrunn bringt gemäss einer Mitteilung vom Mittwoch in dem Gebäude zwölf Personen unter.

Das Haus wurde bis vor kurzem vom bisherigen Eigentümer bewohnt. Inzwischen gehört die Liegenschaft einer Firma, die in der Stiggleten eine Überbauung realisieren will. Die Unterbringung der Asylsuchenden ist bis längstens nächsten Sommer gewährleistet, heisst es in der Mitteilung weiter.

Die neue Unterkunft ist voraussichtlich Ende Woche bezugsbereit. Bis dann werden die elektrischen Anlagen überprüft, Unterhaltsarbeiten vorgenommen sowie die Heizung erneuert.

Organisatorische Herausforderung

In der bisherigen Asylunterkunft an der Grafenaustrasse lebten 24 Personen. Das neue Wohnhaus bietet nicht allen Platz. Für drei Personen konnte eine andere Lösung gefunden werden. Zehn weitere Personen werden vorübergehend in die Gruppenunterkunft in Mels umquartiert, von wo aus sie in einer anderen Gemeinde neu platziert werden.

Sechs Prozent aller Asylsuchenden, die in die Schweiz kommen, werden dem Kanton St. Gallen zugeteilt. Die ersten sechs bis neun Monate verbringen sie in einem kantonalen Zentrum. Anschliessend werden sie auf die Gemeinden verteilt, wobei die Anzahl aufzunehmender Asylsuchender von der Einwohnerzahl abhängt. Kaltbrunn ist verpflichtet, 32 Personen aufzunehmen, was 0,6 Prozent der Einwohnerzahl entspricht. Mit 43 Personen wurde der Auftrag in der Vergangenheit erfüllt.

Anspruchsvolle Wohnungssuche

Nach dem Brand in der Asylunterkunft an der Grafenaustrasse in der Nacht auf den 27. September («suedostschweiz.ch» berichtete) war die Suche nach einer neuen Unterkunft anspruchsvoll. Mit der Übergangslösung erfüllt die Gemeinde ihren Auftrag. Jedoch zeichnet sich für die Zeit danach ein Engpass ab. (so)

Am Donnerstag in der Zeitung «Südostschweiz»:
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