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Assad-Truppen starten Bodenoffensive

Im Westen Syriens hat nach Angaben der Opposition eine Bodenoffensive der Regierungstruppen mit Unterstützung der russischen Luftwaffe gegen die Rebellen begonnen. Mindestens vier Stellungen der Aufständischen seien angegriffen worden.

Südostschweiz
07.10.15 - 11:47 Uhr
Politik

Zudem fliege die russische Luftwaffe massive Angriffe in den beiden benachbarten Provinzen Hama und Idlib, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit. Die Kämpfe nördlich der Stadt Hama seien die heftigsten seit Monaten.

Die der Opposition nahestehende Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum überprüfbar.

Vergangene Woche hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf libanesische Insider berichtet, dass die syrische Armee mit Unterstützung iranischer Soldaten, der libanesischen Hisbollah-Miliz und der russischen Luftwaffe eine grossangelegte Offensive vorbereite.

Luftschläge werden koordiniert

Das russische Militär erklärte sich derweil bereit, mit den USA über eine engere Abstimmung bei Luftangriffen in Syrien zu sprechen. Bislang gibt es zwischen Russen und US-Amerikanern nur Kontakte auf unterer Ebene, um Zwischenfälle bei den Einsätzen in Syrien zu vermeiden.

Das russische Verteidigungsministerium habe die Vorschläge Washingtons zur einer "Koordinierung der Operationen" intensiv geprüft und stimme mit ihnen weitgehend überein, erklärte Ministeriumssprecher Igor Konatschenkow in Moskau. "Im Grossen und Ganzen können diese Vorschläge umgesetzt werden."

Es müssten nur noch "technische Einzelheiten" geklärt werden, sagte Konatschenkow. Diese würden am Mittwoch zwischen Experten des russischen Verteidigungsministeriums und des Pentagon erörtert. Die Äusserungen liessen aber offen, wie weit die Absprachen gehen sollen.

Unterschiedliche Ziele

Sowohl die USA als auch Russland bombardieren Ziele in Syrien. In der vergangenen Woche hatten beide Seiten auf Wunsch Moskaus erstmals darüber beraten, wie bei den Einsätzen mögliche Zwischenfälle im syrischen Luftraum verhindert werden können.

Russland hatte in der vergangenen Woche mit Luftangriffen in Syrien begonnen - um nach eigenen Angaben gegen die Dschihadisten des Islamischen Staats (IS) und andere Milizen vorzugehen. Moskau wird aber vorgeworfen, vor allem gemässigte Gegner des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu bekämpfen. Im Zuge der Einsätze hatte die russische Luftwaffe am Wochenende auch den türkischen Luftraum verletzt.

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