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Südkoreaner Hoesung Lee führt Weltklimarat

Der Südkoreaner Hoesung Lee ist zum neuen Vorsitzenden des Weltklimarates (IPCC) gewählt worden. Das meldete die UNO-Organisation mit Sitz in Genf in einer Twitter-Nachricht. Hoesung Lee erzielte im zweiten Wahlgang 78 Stimmen, der Belgier Jean-Pascal van Ypersele 56.

Südostschweiz
06.10.15 - 21:56 Uhr
Politik

Bereits im ersten Wahlgang war der Schweizer Klimaforscher Thomas Stocker ausgeschieden - wegen zwei fehlender Stimmen.

Der 56-jährige Stocker, den der Bundesrat im Februar als Kandidaten für den IPCC-Vorsitz vorgeschlagen hatte, schied bereits im ersten Wahlgang aus, da er nicht zu den zwei Bewerbern mit den meisten Stimmen gehörte.

"Natürlich bin ich enttäuscht über diesen Ausgang", wird Stocker in einer Mitteilung der Universität Bern vom Dienstag zitiert, "aber ich gratuliere dem neuen Vorsitzenden."

Stocker ist seit 2008 Co-Vorsitzender der Arbeitsgruppe für wissenschaftliche Grundlagen des IPCC, einer der drei Arbeitsgruppen, welche die Berichte des Weltklimarates ausarbeiten. Daneben leitet Stocker seit 1993 die Abteilung für Klima- und Umweltphysik des Physikalischen Instituts der Universität Bern.

Der neu gewählte Hoesung Lee folgt auf den Inder Rajendra Pachauri, der im Februar nach Bekanntwerden von Missbrauchsvorwürfen zurückgetreten war. Nach Pachauris Rücktritt hatte der bisherige Vizepräsident Ismail El Gizouli die kommissarische Leitung übernommen.

Professor an der Umwelt-Uni in Seoul

Hoesung Lee, seit 2008 IPCC-Vize-Vorsitzender, ist Professor an der Hochschule für Energie und Umwelt in Seoul, wo er über die wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels forscht.

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) arbeitet regelmässig Berichte über die aktuellen Kenntnisse im Zusammenhang mit dem Klimawandel und über die Möglichkeiten zu dessen Bewältigung aus. Der fünfte Bericht des IPCC erschien im November 2014.

Die Klimaexpertengruppe der UNO war 1988 ins Leben gerufen worden. Gemeinsam mit dem ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore wurde sie 2007 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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