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Spitalärzte wehren sich gegen Überstunden

Die Ärztinnen und Ärzte erhalten Unterstützung für ihren Kampf gegen Überstunden in Schweizer Spitälern. Mit einer Petition mit über 24'000 Unterschriften fordern sie Bundesrat Johann Schneider-Ammann zum Handeln auf.

Südostschweiz
02.09.15 - 11:52 Uhr
Politik

Die Mediziner verlangen mehr Kontrollen durch die Arbeitsinspektorate in den Schweizer Kliniken. Dort werde "flächendeckend gegen das Arbeitsgesetz verstossen", teilte der Verband Schweizerischer Assistenz- und Oberärztinnen und -ärzte (VSAO) am Mittwoch mit. Verbandsvertreter übergaben die Petition an die Verantwortlichen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO).

Innert etwas mehr als drei Monaten sind 24'198 Unterschriften zusammengekommen. Dies mache deutlich, "dass auch die Bevölkerung nicht länger bereit ist, im Spital von übermüdeten Ärztinnen und Ärzten behandelt zu werden", schreibt der VSAO.

Eine Umfrage, die im Auftrag des VSAO durchgeführt wurde, hatte gezeigt, dass bei drei von vier Personen das Vertrauen in die Qualität der bevorstehenden Behandlung sinkt, wenn Spitalärzte mehr als zwölf Stunden am Tag arbeiten.

50-Stunden-Woche

Eine andere Befragung im Auftrag des Verbands hatte vor einem Jahr ergeben, dass Assistenz- und Oberärzte in der Schweiz im durchschnitt pro Woche 56,6 Stunden arbeiten. Jährlich leisteten Spitalärzte mehr als 140 Stunden Überzeit. Oft müssten sie auch mehr als sieben Tage am Stück arbeiten.

Dies sei nicht im Interesse der Patientinnen und Patienten. Gemäss der Umfrage erlebten fast 40 Prozent der Assistenz- und Oberärzte in den letzten Jahren eine Situation, in denen die Übermüdung eines Arztes einen Patienten gefährdete.

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