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Kolumbiens Präsident besucht Flüchtlinge

Inmitten der diplomatischen Krise mit Venezuela will Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos in die kolumbianische Grenzstadt Cúcuta reisen. Diese beherbergt derzeit zahlreiche aus dem Nachbarland geflohene Kolumbianer.

Südostschweiz
30.08.15 - 00:55 Uhr
Politik

Santos wolle die in behelfsmässigen Unterkünften lebenden Flüchtlinge noch am selben Tag besuchen, teilte sein Büro am Samstag mit. In Cúcuta leben derzeit mehrere hundert Kolumbianer, die wegen der diplomatischen Spannungen zwischen beiden Ländern mit wenigen Habseligkeiten aus Venezuela fliehen mussten.

Nach gewaltsamen Zwischenfällen im Grenzgebiet hatte Venezuela seit Mitte August in zwei Schritten Teile seiner Grenze zu Kolumbien geschlossen. Das Land macht Paramilitärs für den Angriff auf drei Soldaten und einen Zivilisten verantwortlich. Staatschef Nicolás Maduro rief zudem für mehrere Städte im Grenzgebiet den Ausnahmezustand aus. Am Donnerstag beorderten Caracas und Bogotá ihre Botschafter zu Konsultationen zurück.

Nach der Grenzschliessung hatten die venezolanischen Behörden damit begonnen, kolumbianische Bewohner des Grenzgebiets abzuschieben. Nach offiziellen kolumbianischen Angaben wurden mehr als tausend Menschen zwangsweise abgeschoben, tausende weitere verliessen das Land aus eigenem Antrieb. Die US-Regierung rief beide Seiten am Samstag zu Gesprächen auf.

Im Grenzgebiet zwischen Venezuela und Kolumbien sind verstärkt Guerilleros, Paramilitärs, Drogenhändler und Schmuggler aktiv. Wegen deutlich niedrigerer Preise werden aus Venezuela Benzin und Lebensmittel nach Kolumbien geschmuggelt. Die beiden Nachbarländer hatten bereits vor einigen Jahren ihre diplomatischen Beziehungen vorübergehend abgebrochen.

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