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Kein Marschhalt bei der Energiewende

Die Energiestrategie 2050 spaltet die Wirtschaft. Bisher waren vor allem die Kritiker zu hören, nun haben die Befürworter eine Kampagne gestartet. Sie gehen damit auf Distanz zum Wirtschaftsdachverband economiesuisse, der einen Marschhalt fordert.

Südostschweiz
28.08.15 - 11:18 Uhr
Politik

Die Befürworter aus der Wirtschaft haben sich zur Allianz "Schweizer Wirtschaft für die Energiestrategie 2050" zusammengeschlossen, wie diese am Freitag mitteilte. Dazu gehören die SBB und die BKW. Auch die Tourismusbranche ist an Bord. "An der Energiestrategie 2050 führt kein Weg vorbei", schreibt die Allianz.

Unter dem Motto "Dranbleiben" startet sie eine Informationskampagne. Sie will aufzeigen, dass der Umbau des Energiesystems nicht nur wünschbar, sondern auch machbar ist. Die Schweiz werde damit langfristig aus der Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern befreit, hält die Allianz fest.

Die Steigerung der Energieeffizienz, der technologische Fortschritt und der schrittweise Ausbau erneuerbarer Energien würden den Wohlstand sichern. Die Energiestrategie sei ein wirtschaftsfreundliches Generationenprojekt.

Die Gegner der Energiestrategie warnen ihrerseits vor Schaden für die Wirtschaft. Die Forderung nach einem Marschhalt wurde besonders nach dem Entscheid der Nationalbank zur Aufhebung des Euromindestkurses laut. Die Wirtschaft dürfe angesichts des starken Frankens nicht zusätzlich belastet werden, befand economiesuisse-Präsident Heinz Karrer.

Die Energiestrategie befindet sich derzeit in der parlamentarischen Beratung. In der kommenden Herbstsession befasst sich der Ständerat als Zweitrat damit. Seine Kommission hat die Vorlage ohne Gegenstimmen angenommen, aber etliche Änderungen angebracht. Anders als der Nationalrat will sie etwa die Laufzeit der ältesten Atomkraftwerke nicht begrenzen.

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