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Palästinenser rufen UNO wegen Anschlag an

Die palästinensische Autonomiebehörde will den jüngsten Brandanschlag im Westjordanland vor den UNO-Sicherheitsrat bringen. Eine UNO-Resolution soll sich gegen "die kriminellen Taten und den Terrorismus" israelischer Siedler richten.

Südostschweiz
01.08.15 - 01:22 Uhr
Politik

UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon solle erneut aufgefordert werden, die besetzten Gebiete unter internationalen Schutz zu stellen, hiess es in einer Mitteilung der Palästinenserführung nach einer Sondersitzung am Freitagabend.

Ban verurteilte den schweren Brandanschlag auf zwei Häuser von Palästinenser im Westjordanland scharf. Die Verantwortlichen dieses "Terrorakts" müssten umgehend zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte er am Freitag am UNO-Sitz in New York.

Bei dem offenbar von radikalen jüdischen Siedlern verübten Attentat waren ein palästinensisches Kleinkind getötet und insgesamt vier weitere Menschen verletzt worden, fast alle lebensgefährlich.

Der UNO-Generalsekretär sprach der Familie des getöteten Jungen sein Mitgefühl aus - auch seine Eltern und sein Bruder schwebten in Lebensgefahr. Ban rief zudem beide Konfliktparteien zu Massnahmen auf, die auf den "Pfad des Friedens" zurückführten.

Die Versäumnisse, wiederholte Gewaltangriffe von Siedlern zu ahnden, hätten zu einem "weiteren furchtbaren Vorfall" und zum "Tod eines unschuldigen Menschen" geführt, kritisierte Ban.

Die israelische Regierung hatte den Brandanschlag scharf verurteilt und umfassende Ermittlungen versprochen. Tausende Palästinenser gingen im Westjordanland aus Wut über den Brandanschlag auf die Strasse. Dabei gab es Zusammenstösse mit israelischen Soldaten.

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