×

Kompromissvorschlag bei Euro-Gipfel

Der Sondergipfel der Eurozone zu Griechenland ist nach mehr als vierstündiger Unterbrechung am Montagmorgen kurz nach vier Uhr am Morgen fortgesetzt worden. Nach offiziellen Angaben liegt ein neuer Vorschlag vor, der zu einem Kompromiss führen soll.

Südostschweiz
13.07.15 - 07:33 Uhr
Politik

Ein Sprecher von EU-Ratspräsident Donald Tusk teilte mit, es liege ein "Kompromissvorschlag" vor. Eine Quelle berichtete aus Verhandlungskreisen, der Vorschlag sei zwischen Deutschland, Griechenland, Frankreich und Tusk abgestimmt. Dies wurde von deutscher Seite nicht bestätigt.

Während der Unterbrechung, zu der es kurz vor Mitternacht kam, hatte sich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel erneut mit Athens Regierungschef Alexis Tsipras, Frankreichs Präsident François Hollande und Tusk zusammengesetzt. Zeitweise nahm auch der niederländische Regierungschef Mark Rutte an dem Treffen teil.

Zwei Lager

Seit Sonntagnachmittag ringen die Staats- und Regierungschef der Euro-Staaten um eine Lösung für die Griechenland-Krise. Bei den Marathonberatungen soll es laut Diplomaten zwei Lager geben: Deutschland und die Niederlande drängten auf harte Bedingungen für Athen - Frankreich, Italien sowie Spanien zeigten Verständnis.

Ein Scheitern des Gipfels in Brüssel werde nicht ausgeschlossen, hatte es vor der Verhandlungspause in Ratskreisen geheissen. Es gebe die Erwartung, dass eine Einigung noch heute gefunden werden müsste. Die nächsten Stunden seien entscheidend.

Ohne Einigung auf neue Finanzhilfe droht Griechenland der wirtschaftliche Kollaps und ein Ende der Euro-Mitgliedschaft. Athen hatte vergangene Woche ein neues Hilfspaket der Euro-Länder beantragt, die dafür aber weitreichende Bedingungen stellten.

Zu den Forderungen, gegen die sich Tsipras auf dem Gipfel lange sträubte, gehörte die Einrichtung eines Treuhandfonds, in den griechische Vermögenswerte zur Privatisierung übertragen und die Erlöse daraus zur Schuldenreduzierung eingesetzt werden sollen.

Auch wehrte er sich dagegen, Gesetze zurückzunehmen, die er seit seinem Amtsantritt ohne Zustimmung der Gläubiger-Institutionen durch das Parlament gebracht hatte.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR