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Bitte nicht füttern

An vielen Gewässern in der Region stehen mittlerweile Schilder, die vom Füttern der Wasservögel abraten. Die meisten Menschen kümmert das aber nicht – obwohl eine Fütterung verheerende Folgen für die Tiere haben kann.

Südostschweiz
29.03.17 - 19:30 Uhr
Ereignisse
Das Füttern von Wasservögeln kann verheerende Folgen für die Tiere haben. Bild Sebastian Dürst
Das Füttern von Wasservögeln kann verheerende Folgen für die Tiere haben. Bild Sebastian Dürst

Raus aus dem Glarnerland fahren und am Walensee oder Obersee spazieren gehen. Das machen viele Glarner Familien – gerade an den Wochenenden. Mit im Gepäck haben sie oft das Brot der Vorwochen. Mit viel Freude wird es von Kindern und Erwachsenen an Enten, Schwäne, Möven oder andere Vögel verfüttert. Doch Vorsicht.

Vielerorts haben die Gemeinden mittlerweile Hinweistafeln mit Sätzen wie «Bitte nicht füttern» aufgestellt. «Die Vögel können das Brot nicht verdauen, da ihre Mägen für völlig andere Nahrung ausgelegt sind», erklärt Peter Lanz von der Umweltschutzkommission Rapperswil-Jona die Motivation hinter der Aktion. Im Extremfall könne das Brot im Vogelmagen sogar aufquillen und so zum Tod des Tieres führen.

Vereinzelte Glarner Infotafeln

«Im Glarnerland ist die Fütterung von Wasservögeln kein grosses Thema – mit wenigen Ausnahmen. Zum Beispiel dem Biotop im Feldbach Mollis oder den Jennyweihern in Niederurnen», sagt Christoph Jäggi, Abteilungsleiter Jagd und Fischerei.

Es gebe nicht so viele Enten oder Schwäne auf den Glarner Gewässern. Deshalb auch kein direktes Fütterungsverbot. «An einzelnen Stellen wurden aber trotzdem Informationstafeln aufgestellt», so Jäggi.

Er betont auch: «Menschen, die Wildvögel füttern, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie den Tieren damit nichts Gutes tun.» Wildtiere im Allgemeinen bräuchten nur in absoluten Ausnahmesituationen Fütterungen. Sonst sind sie weder aus unserer Sicht noch aus Sicht der Tiere sinnvoll.»

Doch es gibt auch Vogelfreunde, die das Füttern mit Brot nicht so kritisch sehen. So sagt zum Beispiel Jean Marc Obrecht, Präsident des Vereins Natur Rapperswil-Jona: «So eine Fütterung ist auch ein sehr schönes Erlebnis. Aber wir sollten es dennoch im Bewusstsein tun, dass wir das für uns selber machen – die Tiere brauchen kein Futter.» Und: Vögel könne man auch beobachten, ohne sie mit Futter anzulocken.

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