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Hunde wollen nicht Party machen

Immer mehr Hundebesitzer nehmen ihren Vierbeiner mit in den Ausgang. Kantonstierarzt Rolf Hanimann kennt diese Entwicklung und weiss: Wer seinen Hund mit in die Bar oder den Club nimmt, gefährdet die Gesundheit des Tieres.

Südostschweiz
24.03.17 - 16:01 Uhr
Ereignisse
Hunde haben ein sehr empfindliches Gehör und sollten nicht an einen Ort mit lauter Musik mitgenommen werden. Symbolbild
Hunde haben ein sehr empfindliches Gehör und sollten nicht an einen Ort mit lauter Musik mitgenommen werden. Symbolbild

Südostschweiz-Leser Guido Gyssler beobachtet immer öfter, wie Hunde auch spätabends auf den Strassen von Chur, zum Beispiel im Welschdörfli, unterwegs sind. «Hunde werden als Accessoires im Ausgang mitgeführt, ohne Rücksicht auf die Hunde oder andere Menschen», schreibt er in einem Leserbrief.

Rolf Hanimann vom Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit kennt diese Entwicklung ebenfalls. Er sagt, das Amt bekomme zwar nur Fälle mit, die Probleme machen und diese hätten in letzter Zeit nicht zugenommen. Als Privatperson habe er aber auch schon festgestellt, dass immer mehr Hundebesitzer im Ausgang an der Seite ihrer Tiere anzutreffen sind.

Eine Gefahr für die Hunde

Laut Kantonstierarzt Hanimann schädigt dieses Verhalten der Tierhalter die Gesundheit des Hundes. Ein Hund habe ein hochempfindliches Gehör, das bei lauter Musik und Lärm geschädigt werden kann. Es könne sein, dass ein Hund in einer Bar mit lauter Musik Schmerzen habe.

Anders als beim Menschen kann man ein Hundegehör nicht mit dem nötigen Gehörschutz ausstatten. Ein Hund kann also nur geschützt werden, indem er sich nicht in einem zu lauten Umfeld aufhält.

Allgemein sollte bei der Hundehaltung in der Stadt darauf geachtet werden, lauten Lärmquellen wie Bauarbeiten aus dem Weg zu gehen.

Der SNK wurde abgeschafft

Seit diesem Jahr müssen Hundehalter keinen Sachkundenachweis mehr erbringen. Jeder kann sich einen Hund kaufen ohne verpflichtet zu sein einen Basis-Hundekurs zu besuchen. Laut Hanimann führt das zu fehlender Kompetenz bei der Haltung von Hunden. Es sei jedoch noch zu früh, um sagen zu können, ob die Abschaffung des Sachkundenachweis zu mehr Problemfällen führe. Beim Amt hoffe man aber auf eine freiwillige Ausbildung der Hundehalter.

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