Wie geht es nach Bischof Vitus Huonder weiter?

Am 21. April wird Bischof Vitus Huonder 75 Jahre alt. Deshalb wird er dem Papst den Rücktritt anbieten müssen. Die Allianz «Es reicht!» fordert, dass der Vatikan dieses Mal keine Bischofswahl durchführt, sondern einen Administrator einsetzt, der das aufgewühlte Bistum beruhigen soll.

Anfang Woche wurde diese Petition mit 2'600 Unterschriften in Bern dem päpstlichen Vertreter Nuntius Thomas Gullickson übergeben. Es folgte ein zweistündiges Gespräch, in dem der Nuntius klar gemacht habe, dass er die Einsetzung eines Administrators ablehne, wie die Allianz am Mittwoch mitteilt.

Altbewährtes soll beibehalten werden

Der Nuntius möchte an den Traditionen festhalten. Er will dem Wahlgremium, dem Churer Domkapitel, eine Liste mit Kandidaten vorlegen, aus der es eine Wahl treffen könne. Dieses Verfahren für die Bischofswahl basiert auf dem päpstlichen Dekret «Etsi salva» aus dem Jahr 1948. Demnach darf das 24-köpfige Domkapitel von drei vorgeschlagenen Kandidaten einen neuen Churer Bischof wählen.

Die Allianz «Es reicht!» findet, dass der päpstliche Vertreter «die desolate Situation im Bistum Chur viel zu wenig ernst nimmt». Die pessimistische und einseitige Sicht von Thomas Gullickson auf die Kirche Schweiz habe regelrecht erschreckt, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Nuntius soll von einer «dysfunktionalen Familie» gesprochen haben.

Vom Nuntius selber gibt es derzeit keine Stellungnahme dazu. (suv)