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Kampf dem Klimawandel in Davos

Die Arktis und die Schweiz haben etwas gemeinsam: Die Temperaturen steigen im Zuge des Klimawandels deutlich stärker als im globalen Mittel. Dass die Erwärmung der Arktis kein fernes Problem ist, sondern globale Konsequenzen hat, soll ein «Arctic Base Camp» am Rande des (WEF) in Davos verdeutlichen.

Südostschweiz
18.01.17 - 06:23 Uhr
Ereignisse
Verlässt uns der Schnee? Symbolbild Yanik Bürkli
Verlässt uns der Schnee? Symbolbild Yanik Bürkli

«Was in der Arktis passiert, bleibt nicht dort - das wollen wir den Regierungsvertretern und Businessleuten am WEF verdeutlichen», sagt Konrad Steffen, Direktor der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Gemeinsam mit der Lancaster University und dem British Arctic Survey wirbt das WSL mit der Veranstaltung «Arctic Base Camp» für resolutes Handeln gegen den Klimawandel.

Die Arktisexperten und Forscherinnen rufen zudem mit einer Petition dazu auf, ein international finanziertes «Arctic Risk and Response Team» zu gründen, wie die Veranstalter mitteilten. Dieses Expertengremium soll die Risiken und Herausforderungen, die aus den Veränderungen in der Arktis entstehen, analysieren und damit eine wissenschaftlich fundierte Grundlage für politische Entscheidungen schaffen.

Ein Arktis-Basislager in Davos

Am Mittwoch bringt die Veranstaltung in Davos Arktisforschende, Unternehmerinnen und Regierungsvertreter zusammen, um über die Klimaerwärmung in der Arktis und ihre globalen Folgen zu diskutieren. Mit dabei sind Klimaaktivist Al Gore und Christiana Figueres, die bis Mai 2016 das Sekretariat der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) leitete.

Einige der Veranstaltungsteilnehmer werden zudem auf dem Gelände des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos campieren in einem extra errichteten «Arktis-Basislager» - bestehend aus den Zelten, die die WSL-Forschenden normalerweise für ihre Polarforschung einsetzen.

Arktis und Alpen besonders betroffen

Selbst eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit, wie es das Pariser Klimaabkommen vorsieht, würden in der Arktis eine Erwärmung um fünf Grad bedeuten. Ebenso zeigt sich der Klimawandel in den Alpenregionen stärker als im weltweiten Durchschnitt.

«Wir müssen schnell handeln, um den Verlust der Eismassen in den Bergen und das Schrumpfen der polaren Eisschilde aufzuhalten», so Steffen weiter. Die Konsequenzen reichten weit über diese Regionen hinaus.

Steigende Meeresspiegel, Temperaturveränderungen und Wetterextreme bedrohen Sicherheit und Gesundheit der Menschen rund um den Globus. Der Klimawandel könne in verschiedenen Weltregionen neue Flüchtlingsströme auslösen, warnen die Experten.

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