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Vom Aussterben bedroht

Kürzlich ist die Telefonkabine bei der Churer Bushaltestelle Malteser entfernt worden. Gab es vor zehn Jahren noch 318 Kabinen in Graubünden, sind es heute nur noch 138. Sind die «Publifone» bald ein Relikt vergangener Zeiten?

Südostschweiz
05.12.16 - 17:00 Uhr
Ereignisse

Taxcards brauchte man früher, um auswärts telefonieren zu können. Heute hat man Handys. Überall und jederzeit steht es einem zur Verfügung, weil man es ja in der Handtasche oder im Hosensack mit sich herumträgt.

Und trotzdem schwingt Wehmut mit, wenn die guten alten Telefonkabinen je länger je mehr von der Bildfläche verschwinden. Oder etwa nicht?

Die «öffentlichen Sprechstellen» gehören noch zur Grundversorgung

«Bis mindestens 2017 gehören Publifone zur Grundversorgung», erklärt Annina Merk von der Swisscom. Bis dahin muss die Swisscom also pro politischer Gemeinde mindestens eine sogenannte «öffentliche Sprechstelle» zur Verfügung stellen. Es sei denn, die Gemeinde verzichte freiwillig drauf, so Merk weiter.

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Ein Relikt aus vergangenen Zeiten – die Telefonkabine bei der Churer Bushaltestelle Malteser. Archivbild Theo Gstöhl

Derzeit gibt es schweizweit 4096 Publifone, nur 2949 von ihnen gehören zur Grundversorgung. In Chur stehen derzeit 22 Kabinen, 2006 waren es noch deren 39. Und auch in Glarus werden noch immer mehr Telefonkabinen als gesetzlich vorgeschrieben betrieben (Artikel vom 6. Oktober 2016).

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Nicht nur in Chur, sondern auch in ganz Graubünden gibt es immer weniger Telefonkabinen. Visualisierung Südostschweiz

Ob sie in Zukunft wohl noch rentieren? Die Wahrscheinlichkeit ist klein. Dass die Telefonkabine im Calancatal nochmals einen Aufschwung erlebt, ist zumindest eher unwahrscheinlich: Sie erzielte einen Jahresumsatz von 1.40 Franken. (so)

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