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Kristalle aus dem Tessin zu Gast in München

«Danuser von Platen – Zeitzeichen» steht für zwei Menschen und zwei Generationen, die miteinander und als solche im Gespräch sind. Denn Hanspeter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind mit einem Altersunterschied von über 30 Jahren ein ungewöhnliches Paar. Ihr Blog-Motto: «Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.»

Südostschweiz
25.10.16 - 10:00 Uhr
Ereignisse

Von Amelie-Claire von Platen

Am Wochenende vom 29./30. Oktober 2016 ist es wieder so weit: Die «Munich Show – Mineralientage München» öffnet auf dem Münchner Messegelände bereits zum 53. Mal ihre Tore. Was 1964 in einem Münchner Restaurant als kleine Tischbörse passionierter Strahler und Studenten begann, ist heute die führende Messe für Mineralien, Fossilien, Edelsteine und Schmuck in Europa mit weltweiter Beachtung. Rund 1300 Aussteller aus allen Kontinenten, fünf grosse Sonderschauen, ein umfassendes Vortragsprogramm, Events und zahlreiche Mitmachaktionen für Erwachsene und Kinder auf insgesamt 50 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden dieses Jahr dem Besucher ein faszinierendes Mineralien-Erlebnis bieten.

Die diesjährige Sonderschau im Alpin-Bereich führt in die italienische Schweiz. Neben einer traumhaften Landschaft hält der Kanton Tessin nämlich zahlreiche mineralogische Kostbarkeiten bereit. Und er ist sogar Namensgeber für die charakteristische, spitz zulaufende Form vieler dort gefundener Bergkristalle – dem «Tessiner Habitus».

In Zusammenarbeit mit den Museen aus Lugano und Bern sowie dem Museum der ETH Zürich und renommierten Schweizer Sammlern entsteht eine qualitativ herausragende Ausstellung über die Mineralien dieser Schweizer «Sonnenstube».

Ein Highlight mit hochaktuellem Bezug wird dabei sicher die Präsentation wundervoller, beim Bau des neuen Gotthard-Eisenbahntunnels «geretteter», Mineralstufen sein.

Ausserdem dürfen sich Besucher auf eine Original-Kluft aus dem Bedretto-Tal freuen, die erst im Sommer 2016 geöffnet und mit grossem Aufwand für die Sonderschau präpariert wurde. Sie vermittelt einen Eindruck, wie sich die Kristallschätze im Berginneren den Strahlern präsentieren und von der unbeschreiblichen Freude des Finderglücks.

Im «Strahlerhock» direkt neben der Sonderschau herrscht daher auch immer eine ganz besondere Atmosphäre. Dort werden nicht nur die schönen Stufen bewundert, sondern auch die abenteuerlichen Geschichten ihrer Bergung ausgetauscht.

Die Sonderschau «Alpin» zählt aufgrund ihres Bezugs zu den nahen Alpen, aber vor allem auch wegen dieses Erlebnis-Charakters jedes Jahr zu den Publikumsmagneten auf der Messe. Um die authentische Stimmung jedoch in eine nüchterne Messehalle zu bringen, bedarf es viel Herzblut und unermüdlichen Einsatz bei der Recherche und Vorbereitung. Speziell die Tessiner Ausstellung war zeitintensiver und aufwändiger, als im Vorfeld gedacht. Rund 6000 Kilometer legte Johannes Keilmann, Senior Chef der Mineralientage München, in diesem Sommer zwischen München und dem Tessin im Auto zurück: Die Route verlief meist über den «Sattel» nach Altdorf, weiter nach Airolo und schliesslich nach Lugano. Im dortigen Museum liegen die Schätze, nach denen er für seine Münchner Ausstellung gesucht hatte.  Bei den vielen Besuchen lernte er zahlreiche Tessiner Strahler kennen, zwei waren tatsächlich schon 1984 auf der Alpin-Schau der Münchner Mineralientage dabei.

Insgesamt werden rund 450 Objekte in München gezeigt, die alle in Schachteln und Kisten sorgfältig verpackt, derzeit ihren Weg von Lugano über Bellizona, Airolo und Flüelen über das Aathal nach München antreten.

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