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Der Anwalt spricht und eine Petition ist aufgetaucht

«Mein Mandant ist kein eigennütziger Zweitwohnungsbesitzer», betont der Anwalt des «Bolgen Plaza»-Klägers und nimmt ausführlich zum Anliegen seines Mandanten Stellung. Derzweilen wird mit einer Online-Petition die Rettung des Restaurants versucht.

Südostschweiz
20.10.16 - 17:08 Uhr
Ereignisse

Das «Bolgen Plaza», eine der bekanntesten Après-Ski-Bars Graubündens, muss nach 20 Jahren neu schon um 19 Uhr schliessen. Ein lärmempfindlicher Zweitwohnungsbesitzer erzwang das frühe Lichterlöschen vor Bundesgericht. Dieser Umstand hat seit bekannt werden eine Menge negativer Reaktionen ausgelöst. Nun äussert sich der Anwalt des Klägers gegenüber TV Südostschweiz ausführlich zum Fall.

Armon Vital ist der Anwalt des Klägers und betont im Interview, dass sein Mandant nicht nur ein Zweitwohnungsbesitzer sei, sondern auch Wohnungseigentümer in Davos. Seine Mieter hätten ihn wegen der Lärmbelästigung gar um Mietreduktion gebeten. Er betont zudem, dass es deshalb nicht stimme, dass die Bergbahnen nur mit seinem Mandanten «Ärger» hatten.

Zwar sei vor Jahren eine Komission zur Schlichtung eingerichtet worden, diese hätte aber keine Einigung gebraucht. Zudem hätte das Bundesgericht bereits 2012 angeordnet, dass die Öffnungszeiten des Restaurants überprüft und an die Nutzung des Wintersportangebotes angepasst werden müsste. Ohne Erfolg, wie Vital sagt.

Das grosse Interview mit Armon Vital - von TV-Reporter Rinaldo Krättli

Vital kann zudem nicht verstehen, weshalb die Bergbahnen, als Besitzerin des Restaurants, überhaupt an die Öffentlichkeit gegangen sind. In Graubünden würden noch mehr Lokale in der landwirtschaftlichen Zone stehen und müssten demnach ihre Öffnungszeiten ebenfalls an den Winterbetrieb anpassen. Mit diesem Schritt habe die Bergbahnen Davos Klosters AG vermutlich auch anderen Bergbahnen und Lokalen ins Fleisch geschnitten.

Rettung dank Petition?

Gemäss dem Onlineportal 20min.ch versucht nun der Gründer des Songbird Festivals Davos, Michel Pernet, mit einer Online-Petition etwas gegen den Entscheid zu erwirken. «Eine Einzelperson hat per BGer-Urteil erwirkt, dass das Bolgen Plaza in Davos nicht länger als bis 19.00 Uhr geöffnet haben darf. Das darf nicht sein. Ein Tourismusort braucht eine lebendige Après-Ski Szene. Und das Bolgen Plaza ist ein Melting Pot für Après-Ski in Davos», schreibt Pernet dort. Man wolle damit den alten Zustand wieder herstellen, auch wenn das Urteil juristisch einwandfrei sei, so Pernet gegenüber dem Onlineportal.

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