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Schweizer Invasion auf Sardinien – ein Paradies für Surfer!

«Danuser von Platen – Zeitzeichen» steht für zwei Menschen und zwei Generationen, die miteinander und als solche im Gespräch sind. Denn Hanspeter Danuser und Amelie-Claire von Platen sind mit einem Altersunterschied von über 30 Jahren ein ungewöhnliches Paar. Ihr Blog-Motto: «Der eine wartet, bis die Zeit sich wandelt, der andere packt sie an und handelt.»

Südostschweiz
18.10.16 - 10:00 Uhr
Ereignisse

Von Hans Peter Danuser

In der deutschen Grenzstadt Konstanz ist es ja mittlerweile normal, dass jedes zweite Auto ein Schweizer Kennzeichen aufweist. Aber dass es in einigen Orten im doch etwas entfernten Sardinien mit den Schweizer Autos und Gästen fast noch penetranter ist, hat mich schon überrascht. Wir waren dort Mitte Oktober, als in vielen Kantonen Herbstschulferien waren – trotzdem: Eine solche Schweizer Präsenz und Dominanz habe ich bislang auf keiner Insel erlebt.

An der «Sicherheit für Leib und Gut» allein kann dieser Trend nicht liegen – die bieten näher gelegene Mittelmeer-Destinationen genauso. Was auch uns bei der Wahl für Ferien auf Sardinien  zusätzlich überzeugt hat, sind Pluspunkte, die offenbar vielen Landsleuten heute wichtig sind:

  • Bequeme und attraktive Hin- und Rückreise im eigenen PW, Camper oder was auch immer. Perfekte, landschaftlich schöne Autostrada via Mailand und Riviera nach Livorno, günstige Fähre (Sardegna-Corsica-Ferries) mit Kabine über Nacht an die Costa Smeralda (Porto di Golfo Aranci) – und schon ist man mitten im Paradies. Geht natürlich auch via Genua nach Olbia, ist aber nicht ganz so stressfrei. Eleganter ist die Livorno-Golfo Aranci-Variante.
  • 24 Grad Wassertemperatur noch Mitte Oktober
  • Unglaublich schöne Insel- und Küstenlandschaft
  • Perfekte Hotellerie und Gastronomie zu erstaunlichen Preisen, zum Beispiel: Hotel «Le Dune» *** in Porto Pollo (8,5 Punkte bei Booking.com) mit Spitzenküche und Traumstrand.

In Porto Pollo an der Costa Smeralda haben wir dann auch das absolut einmaliges «Windsurf Village» mit Beach Center für Familien vom Kleinkind bis zum Freestile-Crack entdeckt. Über 250 nagelneue RRD-Windsurf- und Kite-Boards mit 2016er Riggs/Segel aller Grössen stehen dort zur Verfügung. Michiel und Inge Bouwmeester haben ihren Laden nicht nur perfekt organisiert und gestaltet, sondern zaubern mit ihrer Crew täglich ein Ambiente auf die Beach, die ich bislang weder am Comer-, Garda- oder Silvaplanasee erlebt habe, obschon diese Zentren auch top sind. Der Unterschied liegt wohl bei der extremen Familien-Ausrichtung, die eine sehr relaxte und trotzdem coole und sehr professionelle Stimmung erzeugt, die die Kids richtig aufleben lässt.

Mitte Oktober (16. bis 22. Oktober 2016) finden in Porto Pollo die «Kiteboarding World Championships 2016» der weltbesten Kite-Surfer statt, was mir die unglaubliche Entwicklung dieser Sportarten in den letzten 40 Jahren in Erinnerung ruft. Bei meinem Start als Kurdirektor in St. Moritz im Sommer 1978 gründete «Papa» Holinger mit seinen Söhnen in St. Moritz eine der ersten Windsurfschulen der Schweiz und organisierte den ersten und höchstgelegenen Windsurf-Marathon. Verschiedene Ausrüstungsteile bestanden damals noch aus Holz. Roby Naish, das Windsurf-Wunderkind aus Hawaii, gewann als 13-Jähriger einen der ersten Engadiner Windsurfmarathon und wurde in der Folge x-facher Weltmeister. Inzwischen zählt die Marke Naish zu den ganz grossen im Surf- und Kite-Geschäft, aber auch im boomenden Stand-up-Paddling-Markt.

Die aktuelle Krönung der technischen Entwicklung ist die Verwendung sogenannter «spoils», schlanker «Kiele» mit torpedoförmigen Stabilisatoren am unteren Ende, die das Kite- oder Surfboard bis zu 40 Zentimeter aus dem Wasser heben und so dank minimalem Wasserwiderstand schneller als jedes normale Brett/Board in der Luft über die Wellen flitzen lässt. Unglaublich, wie Hightech und geniale Körper-/Windbeherrschung geradezu biblische Bilder kreieren – über die Wasserfläche dahin gleiten, statt darüber zu schreiten.

Wer im Oktober bei voller Flexibilität ohne Flugstress und anderer Abhängigkeiten den Sommer bei optimalen Bedingungen verlängern und krönen will, liegt mit Sardinien richtig. 

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