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Hotelprojekt Furtschellas ist einen Schritt weiter

15 Monate nachdem die Gemeindeversammlung von Sils i. E. der Ortsplanungsrevision für das Gebiet Sils-Furtschellas zugestimmt hat, hat dies am Donnerstag auch der Kanton Graubünden. Der Projektwettbewerb für das Hotel mit 100 Betten soll im Frühling 2017 lanciert werden.

Südostschweiz
30.09.16 - 07:09 Uhr
Ereignisse

Bereits vor der Jahrhundertwende diskutierte man über die Nutzung der Parkierungsfläche Furtschellas. Damals sah man die touristische Entwicklung sehr positiv und Sils verzeichnete 244'001 Logiernächte.

Heute kann Sils noch 196'257 Logiernächte vorweisen. Dies sind rund 20% weniger als damals. «Und die im Tal zum Verkauf angebotenen Hotels verheissen keine besseren Aussichten», heisst es in der Medienmitteilung.

20 Millionen Franken am Berg investiert

«Wie andere Branchen, durchlaufen auch wir derzeit wirtschaftlich schwierige Zeiten», sagt Verwaltungsrat Franco Tramèr. «Trotzdem sind wir überzeugt, dass im Tourismus gerade zum jetzigen Zeitpunkt investiert werden muss. Nicht nur für die Gäste in unserem Skigebiet, sondern ganz allgemein für den Tourismus in unserer Region.»

Bergbahndirektor Markus Moser doppelt nach: «Ob sich die geplanten Investitionen rechnen werden, kann derzeit niemand mit Sicherheit sagen. Aber auch ein Johannes Badrutt hatte keine Garantie dafür, dass seine Innovationen Früchte tragen würden.»

Die Corvatsch AG hat in den letzten zwei Sommern rund 20 Millionen am Berg investiert. Zwei neue Sesselbahnen wurden gebaut und die Schneeanlage erweitert. Für das Hotelprojekt bedeute dies: «Die Corvatsch AG ist für eine Partnerschaft mit einem externen Investor durchaus offen, zumal ein Hotel nicht zur Kernkompetenz der Corvatsch AG gehört.»

Hotelbetrieb muss rentabel sein

Der schneearme Winter 2015/16 konnte die Ausbaupläne am Berg im Grundsatz nicht beeinflussen. Doch ohne zusätzliche Hilfe der Hauptaktionärsgruppen, der Banken und eines NRP-Darlehens hätte der Investitionsplan überarbeitet werden müssen. «Gerade deswegen ist man etwas vorsichtiger geworden», schreiben die Verantwortlichen weiter.

Geplant sei, dass im Frühling 2017 der geforderte Projektwettbewerb für das Hotel Furtschellas in Angriff genommen wird. Das Raumkonzept und weitere Unterlagen sind zwischenzeitlich erarbeitet worden. Das Dossier für das Konkurrenzverfahren auf Einladung wird in den nächsten Monaten erstellt, damit die Vorgaben gemäss der Ortsplanung erfüllt werden können.

«Das Konkurrenzverfahren ist nicht nur gestalterisch eine Herausforderung. Die eingeladenen Architekten müssen auch die Kosten und eine damit verbundene Rentabilitätsrechnung vorweisen.»

Denn am Standort Furtschellas sei keine Quersubvention durch den Verkauf von Wohnungen vorgesehen, daher müsse der Hotelbetrieb in sich rentabel geführt werden können. (so)

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